In Lindenau in Südbrandenburg in Deutschland hat ein Wolf ein zwei Tage altes Kalbhttps://www.topagrar.com/themen/Kalb-8338652.html in einem Mutterkuhstall gerissen. Damit erreichen die Wolfsübergriffe auf Nutztiere eine neue Qualität, berichtet die Tageszeitung Lausitzer Rundschau.

Gegen Schafe und Rinder

An Wolfsattacken gegen Schafe und Rinder auf der Weide hätten sich Brandenburgs Tierhalter gewöhnt. Jetzt werde der Wolf jedoch immer dreister: In Lindenau drang er nachts in den Stall einer Agrargenossenschaft mit 250 Mutterkühen und knapp 100 Kälbern ein und riss ein zwei Tage altes Kalb. Der Stall liegt am Dorfrand, direkt neben den ersten Häusern. Als der Tierpfleger morgens um 5.30 Uhr in den Stall kam stand der Wolf noch auf dem Futtertisch und flüchtete dann schnell, die Kühe waren unruhig und brüllten. Zurück blieb eine Blutspur mit zerstreuten Innereien auf dem Mittelgang und das tote Kalb in einer nahegelegenen Stallbox. Das Kalb wird nun im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht, der Bericht steht noch aus.

Schlägt wieder zu

«Wenn der Wolf hier rumstromert, wird er wieder zuschlagen“, sagte dazu der Landwirt. Andreas Kupfer, Chef der Rinderproduktion bei der Agrargenossenschaft. Forderungen, die Ställe als Schutzmaßnahme vor dem Wolf vollständig zu verriegeln hält Kupfer für nicht tiergerecht. «Kühe brauchen frische Luft, Sonne und Licht, deswegen haben wir den Stall mit Auslauf», sagt er. Den Stall dicht zu machen, widerspreche einer artgerechten Haltung.

pd