«Ist so ein Raubtier wirklich nachhaltig auf unseren Alpen?», fragt sich der Raphael Bissig, Geschäftsführer Bauernverband Uri. Schon wieder wurden nämlich letztes Wochenende im Urnerland Schafe gerissen, diesmal fünf Stück auf der Göscheneralp. Für den Wildhüter spreche das Rissbild klar für einen Wolf.

Nicht schützbare Alp

Die betroffene Schafalp, wo jeweils 50 Zuchttiere gesömmert werden, sei offiziell von einer Amtsperson als nicht schützbar eingestuft worden. Das heisst, wegen der Grösse und Lage könne kein Herdenschutz betrieben werden. Gleichwohl sei es sinnvoll, hier Schafe zu sömmern, heisst es in der Medienmitteilung. Gerade in heissen Sommern wie heuer, da Schafe nicht schwitzen können und die hoch gelegenen Alpen mit den angenehmen Temperaturen von Tieren geschätzt würden. Auch aus ökologischer Sicht, zur Verhinderung der Verbuschung und aus touristischer Sicht, zur Pflege des beliebten Wandergebietes, mache die Bestossung dieser Alpen mit Nutztieren Sinn.

Früher Alpabzug mit Folgen

Weil nun aber soviele Tiere gerissen wurden, sei den Älplern nichts anderes übrig geblieben, als die Schafe bereits am 11. August von der Alp abzutreiben. Das Risiko eines weitern Angriffs sei zu hoch. Das sei fünf bis sechs Wochen früher als üblich. «Nur wegen dem Raubtier, und obwohl gerade auf dieser Alp noch genügend Futter und Wasser vorhanden wäre», betont Bissig. Auf den Heimbetrieben im Tal hingegen fehle trockenheitsbedingt vielerorts das Futter auf den Weiden. Und wenn andere Parzellen genutzt werden müssten, fehle dieses Futter für den Winter. Die Risse von Schafen würden somit gerade dieses Jahr einen «Rattenschwanz» von negativen Folgen verursachen.

js

 

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