„Von den 40 000 norddeutschen Mikroalgen haben viele eine Wirkung wie Antibiotika“, erklärte Cordes. Diese sekundären Inhaltsstoffe schützten die Pflanzen vor Pilzen, Bakterien und Viren und hätten die besondere Eigenschaft, dass sich keine Resistenzen wie bei Antibiotika bilden könnten. Ilka Maria Axmann von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die das Projekt wissenschaftlich begleitet, berichtete von ersten Studienergebnissen, wonach durch eine Fütterung von Mikroalgen die Immunabwehr von Tieren gestärkt werde. Das könne langfristig dazu beitragen, den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung zu reduzieren.

Daneben sieht die Wissenschaftlerin Mikroalgen aufgrund ihres Stoffwechsels für die Produktion von Naturstoffen prädestiniert. Wie Pflanzen gewännen diese nämlich Energie aus dem Sonnenlicht, seien aber um ein Vielfaches genügsamer als Pflanzen im Hinblick auf immer knapper werdende Ressourcen wie Düngemittel, Agrarflächen oder Trinkwasser.

AgE