Die Bienen sind für die Landwirtschaft wichtig und die Landwirtschaft ist für die Bienen wichtig. «Deshalb laufen seit längeren Bemühungen, die einheimische Landwirtschaft mit technischen Massnahmen und speziellen Kulturen bienenfreundlicher zu machen», teilt der Schweizer Bauernverband (SBV) anlässlich des heutigen Weltbienentags mit:

  • Bienen brauchen einerseits blühende Kulturen wie Raps, Obstbäume oder Wiesen und andererseits geeignete Brutplätze. Für Wildbienen kann dies beispielsweise Totholz sein.

  • Zahlreiche agrarpolitische Massnahmen wie der ökologische Leistungsnachweis (ÖLN) kämen den Bienen zu gute, heisst es weiter. Der ÖLN ist die Grundlage für den Erhalt von Direktzahlungen. Er verlangt unter anderem, dass jeder Betrieb sieben Prozent seiner Fläche als ökologische Ausgleichsfläche oder sogenannte Biodiversitätsförderfläche ausscheidet, in der Form von Hochstammbäumen, extensiver Wiesen, Buntbrachen, Hecken, usw. Ebenso gehören dazu Rückzugs- und Blühstreifen oder Totholz. «Heute übertreffen die Schweizer Bauern die sieben Prozent-Vorgabe klar und damit auch das vom Bund gesteckte Umweltziel im Bereich Biodiversitätsförderfläche», schreibt der SBV.

  • Spezielle Blühstreifen für Bestäuber und Nützlinge gibt es seit 2015. Für das Ansäen von Blühstreifen stehen den Bauern speziell entwickelte Samenmischungen zur Verfügung. Dieses Jahr führt der SBV zusammen mit Partnern einen Wettbewerb für die schönsten Blühstreifen durch. Bis zum 15. Juni kann man daran noch teilnehmen.

  • Pflanzenschutzmittel stehen im Verdacht, schlecht für die Bienengesundheit zu sein. Deshalb sind verschiedene Einschränkungen eingeführt worden. So dürften blühende Kulturen entweder gar nicht oder erst am Abend, wenn die Bienen ihr Tageswerk verrichtet haben, behandelt werden, heisst es weiter. Gewisse Mittel seien ganz aus dem Verkehr gezogen worden. Auch Neonikotinoide will die Schweiz ab Ende Jahr ganz verbieten.

  • Der SBV ist Mitglied der Begleitgruppe eines europäischen Forschungsprojekts zur Bienengesundheit. Dieses will in verschiedenen Ländern und in unterschiedlichen Produktionssystemen untersuchen, welche Faktoren sich negativ auf Wild- und domestizierte Bienen auswirken.  Ebenso werden ihre Nahrungsquellen, die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln sowie Krankheiten und Parasiten erforscht.

pd/jw