Der Schnee ist knöcheltief, überall liegen Äste und Kleinholz. Umgekippte Wurzelstöcke rissen grosse Löcher in den Waldboden. Die Spuren vom Sturm Burglind sind trotz Aufräumarbeiten noch deutlich sichtbar. Zudem macht die Steilheit im Mythenwald unterhalb des bekannten Schwyzer Hausberges das Vorwärtskommen auch nicht einfacher. Forstarbeiter Stefan Schelbert bewegt sich in diesem unwegsamen Gelände aber scheinbar mühelos, ob- wohl er zusätzlich noch eine grosse Motorsäge in den Händen trägt. Seit 7.30 Uhr ist der 32-Jährige bei der körperlich fordernden Waldarbeit. Tagwache war aber bereits um 4 Uhr in der Früh, denn Stefan Schelbert bewirtschaftet mit seiner Familie noch zusätzlich einen Pachtbetrieb mit 21 Milchkühen. "Bis zur Pension werden wir das wohl nicht machen können", ruft Schelbert seinem Arbeitskollegen Werner Reichlin lachend zu. Dieser ist bei der Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK) über die Wintermonate ebenfalls als Forstarbeiter angestellt und führt selber auch noch einen Bauernhof.

Ausgebildeter Forstwart

"Seit meiner Ausbildung zum Forstwart im Jahr 2003 hat sich die Waldarbeit gewandelt", erklärt Stefan Schelbert. Dank dem Baggerprozessor würde ein grosser Teil des Entastens wegfallen, eine Arbeit, die zu einer hohen körperlichen Beanspruchung führte. Mit dem Gebirgs-Harvester-Vierachser mit einer Seilanlage verfüge sein Arbeitgeber OAK über weitere moderne Holzernte-Maschinen. Seit zwölf Jahren arbeitet Schelbert bei der Korporation. Erst Vollzeit, heute nur noch über die Wintermonate. Nach seiner Lehre als Forstwart machte er die Zweitausbildung Landwirt und die Betriebsleiterschule. Eigentlich wäre geplant gewesen, dass er den Pachtbetrieb seines Vaters in Schwyz übernehmen würde. Unverhofft konnte er dann vor drei Jahren einen interessanten Hof in Lauerz pachten. 17,5 Hektaren Land in der Bergzone 1 und eine kleine Alp mit elf Stössen bewirtschaftet er heute zusammen mit seiner Frau Andrea. Sie ist es auch, die während Stefans Abwesenheit die Tierbeobachtung und einen Teil der Stallarbeit übernimmt. "Dank ihr kann ich mit gutem Gefühl zur Arbeit fahren", rühmt Stefan Schelbert. Bei Notfällen wie schwierigen Abkalbungen oder wenn wetterbedingt wichtige Arbeiten anstehen, darf er seine Forstarbeit unterbrechen.

reb

Ausführlicher Artikel in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 16. Februar.