Anlässlich der 36. Delegiertenversammlung des Verbandes schweiz. Gemüseproduzenten im Jahr 1968 in Neuhausen am Rheinfall, die unter dem Präsidium von Grossrat Hans Stauffer (Gampelen) einen guten Verlauf nahm, besprach der Vorsitzende in seiner Eröffnungs-Rede die verschiedenen Probleme, welche gegenwärtig die Gemüseproduzenten beschäftigen.

Im Vordergrund stand dabei die Verwirklichung der Schweiz. Zentralstelle für Gemüsebau, von welcher man erwartet, dass diese durch ihre Tätigkeit eine bessere Koordination im Anbau der verschiedenen Gemüsearten in den hauptsächlichsten Produktionsgebieten erwirken werde; denn im immer schärfer werdenden Konkurrenzkampf hat nur erste Qualität eine Absatzchance. Zudem muss das Gemüse in denjenigen Gebieten angepflanzt werden, wo es am besten gedeiht.

Im weiteren berührte Präsident Stauffer das Problem des Imports von Sauerkraut, der von Jahr zu Jahr ansteigt und damit automatisch unseren Anbau von Einschneidekabis zurückdrängt. Ein besonderes Anliegen bedeutet der Schutz des unter Glas angebauten Gemüses. Da deren Einbezug in das Dreiphasen-System infolge verschiedener handelspolitischer Bindungen nicht möglich ist, wird man versuchen müssen, durch Selbsthilfe zusammen mit dem Abnehmerhandel spezielle Lösungen zu finden.

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Schliesslich stellte man mit einiger Besorgnis fest, dass die Gemüseanbaufläche ständig zurückgeht und dass alles unternommen werden sollte, um dieser Schrumpfung Einhalt zu gebieten. Das der Gemüseanbau zu jenen Zweigen der schweizerischen Landwirtschaft gehört, die durch die landwirtschaftliche Gesetzgebung eher auf die "Schattenseite" gesetzt wurden, ist wie kaum in einem anderen Produktionszweig Selbsthilfe in erster Linie am Platz.

lid