Die Aprikose unterscheidet sich je nach Sorte in Farbe, Form und Grösse. Am besten schmeckt die süsse Frucht, wenn sie reif und daher weich und druckempfindlich ist. Dabei lässt sich der Kern leicht von der Frucht lösen. Da die Farbe je nach Sorte variiert, sagt sie nichts über deren Reife aus.

Damit Aprikosen optimal reifen können, werden sie möglichst lange am Baum gelassen und dann rasch in den Laden transportiert. Während die gelb-orangene Frucht bei Zimmertemperatur nur wenige Tage frisch bleibt, ist dies bei einer kühlen Lagerung bis zu einer Woche möglich.

Aprikosenbäume gehören zur Familie der Rosengewächse und sind sehr frostempfindlich. Deshalb eignen sich in der Schweiz nur bestimmte Gebiete zum Anbau. Der Boden sollte warm und durchlässig sein, damit die Aprikose optimal gedeihen kann. Aprikosen bevorzugen Wärme, brauchen aber auch die Kälte im Winter.

Frische Aprikosen schmecken nicht nur gut, sie liefern auch wertvolle Nährstoffe wie Beta-Carotin, Niacin, Folsäure und Kalium. Auch gedörrte Aprikosen sind als Snack sehr beliebt, reich an Vitaminen und für ihren hohen Eisengehalt bekannt. Der Nährstoffgehalt ist bei getrockneten Aprikosen fünfmal so hoch wie bei frisch Geernteten. Die ist auf den Wasserentzug beim Trocknen zurückzuführen.

 

 

Die Prinzessin der Walliser Obstgärten

In der Schweiz wurden laut dem Schweizer Obstverband im vergangenen Jahr 735 Hektaren Aprikosenkulturen angebaut. Mehr als 90% der Schweizer Aprikosen stammen aus dem Wallis. Der Aprikosenanbau ist mit 30% des Walliser Fruchtsektors ein wichtiges Standbein der Walliser Landwirtschaft.

Die Aprikosenkultur im Wallis hat eine lange Tradition. Im Jahr 1838 pflanzte Gabriel Luizet erstmals Aprikosenbäume im Wallis an. Daher stammt auch der Name der Sorte Luizet. Anfang der 1990er Jahre wurden Anbauversuche durchgeführt, um die Sortenvielfalt zu erweitern und die Qualität zu verbessern - und dies mit Erfolg. Heute werden rund 70 Sorten angebaut, wodurch die Produktion erhöht und die Saison verlängert werden konnte. Früher dauerte die Ernteperiode in der Schweiz gerade mal ein bis zwei Wochen, während sie heute von Juni bis Ende August reicht.

Letztes Jahr fiel die Ernte aufgrund des Frosts im Frühling schlecht aus. Mit 3'800 Tonnen konnte nur 60% einer Normalernte erzielt werden. Dieses Jahr wird wieder mit einer deutlich höheren Ernte gerechnet.

Aprikose oder Marille?

Baringeli, Äämbrich, Amerille, Marille, Barille oder Baringel -  in der Schweiz unterscheidet sich die Bezeichnung für die Sommerfrucht von Kanton zu Kanton. Bereits die Römer nannten die Frucht "persicum praecoquum", was "frühreifer Pfirsich" bedeutet. Im Lateinischen wird die Aprikose auch "die Armenische" genannt, da diese in Armenien schon seit der Antike bekannt ist. Im deutschsprachigen Raum haben sich vor allem Aprikose und Marille eingebürgert.

lid