Die Beständeschauen bilden für zahlreiche Züchter einen bedeutsamen Anlass, um ihre Kühe beurteilen zu lassen. Diese Ansicht wird auch von der IG Swiss Fleckvieh vertreten. In einem Schreiben, welche die IG diesen Frühling an Swissherdbook richtete, fordern sie, dass ab 2019 auch Züchter ausserhalb des Kantons Bern ihre SF-Tiere auf Schauplätzen wieder punktieren lassen können.

Ball liegt bei Swissherdbook

«Ja es stimmt, die Rassekommission wurde bei Swissherdbook vorstellig», sagt Daniel Seematter, Präsident der IG Swiss Fleckvieh. «Für die SF-Züchter ist es schwierig zu verstehen, warum zum Beispiel ein Berner an einer Beständeschau teilnehmen darf und jemand anderes nicht», sagt Seematter. Vor allem in den Kantonen Luzern und Freiburg bestehe ein Bedürfnis, die SF-Tiere wieder punktieren zu lassen. «Es wäre zu begrüssen, wenn Swissherdbook als Dienstleister den Landwirten, zusätzlich zur linearen Beschreibung, diese Option offenhalten würde», zeigt sich Daniel Seematter überzeugt. 

Auf Anfrage bestätigt Markus Gerber, Präsident von Swissherdbook, den Eingang des Schreibens. Er lässt sich aber nicht in die Karten schauen, ob dem Wunsch der IG entsprochen werde oder nicht. «Wir werden anfang Dezember darüber kommunizieren», sagt Gerber. Hinter vorgehaltener Hand hört man aber jetzt schon, dass Swissherdbook nicht völlig abgeneigt sei, dem Anliegen zuzustimmen. 

Keine Mehrkosten

Seit 2015 ist Swissherdbook und nicht mehr die Kantone für die Beständeschauen zuständig. Das Geld dafür (jährlich 300 000 Franken), kommt aus der Absatz-
förderung des Bundes. So ist Swissherdbook, betreffend Schauplätze und Rassen, an die Bundesverfügung gebunden, in der als Referenz das Jahr 2013 aufgeführt ist. Das heisst, es werden nur Schauplätze, die schon 2013 existierten, finanziell unterstützt. «Wir wollen mit unserem Antrag keine neuen Schauplätze kreieren», hält der IG-Präsident fest. Es gebe aber einige Schauplätze an denen seit 2013 keine Tiere mehr punktiert werden oder ausschliesslich reine Simmentaler aufgeführt werden dürfen. «Diese Plätze möchten wir wieder aktivieren oder zusätzlich bei Bedarf mit Swiss-Fleckvieh-Kühen bestücken», sagt Daniel Seematter. Und mit dem Antrag der Rassekommission ginge dies auch, ohne die Kosten unnötig anzuheben. «Ob etwa im Kanton Luzern oder Freiburg 20 oder 50 Kühe auflaufen, spielt bezüglich der Kosten keine grosse Rolle», hält Seematter fest. Dies scheint auch wichtig zu sein, zumal der Bund kaum mehr Geld fliessen lässt.

Peter Fankhauser