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Video: Den Heukran bedienen will gelernt sein. Debora Rentsch hofft, bald noch etwas schneller zu werden.

Das Euter tätscheln, an den Zitzen ziehen, bis ein Spritzer Milch kommt, die Zitzen putzen und dann die Maschine anhängen. So weit, so gut. Ich stelle aber schnell fest, dass jede Kuh anders ist. Das haben sie im Vorlesungssaal nicht erzählt.

Adrenalin gegen Oxytocin

Ich denke kurz an Oxytocin und andere Theorie, bevor ich mich entscheide, einfach einmal drauflos zu melken. Bei der ersten Kuh murkse ich, bis endlich Milch aus der Zitze schiesst. Bei der Zweiten geht es ganz ordentlich. Ich freue mich schon – als die dritte Kuh kommt, die sich wehrt und immer wieder das Bein hebt. Sie ist schon beinahe die halbe Runde auf dem Melkkarussell gefahren, als die Maschine endlich an ihrem Euter hängt. Mir bricht langsam der Schweiss aus.

Zum Glück helfen mir Franziska Schärer und Philipp Jufer. Die beiden führen, zusammen mit zwei weiteren Landwirten aus dem Dorf, einen Gemeinschaftsstall mit rund 70 Kühen. Die zwei geben mir praktische Tipps und übernehmen die schwierigen Fälle. So lerne ich an meinem ersten Melkabend, wie ich die Zitzenbecher steuern kann, um zielgenau die Zitze zu treffen. Das Melken braucht volle Konzentration. Ich kümmere mich um Kuh nach Kuh, als plötzlich bereits die letzte kommt.

Morgen fängts von vorne an

Das ging ja schnell! Jetzt wäre ich doch so schön im Schuss. Aber schliesslich ist morgen auch noch ein Tag. Der beginnt früh, um 5 Uhr, mit dem Melken der Tiere. Das ist für mich ungewohnt früh. Ich freue mich trotzdem. Das Melken macht mir Spass. Aber fragt mich besser morgen nochmals, wenn ich aus dem warmen Bett sollte.

Deborah Rentsch

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