Bei einer Kollision mit einem Lastwagen ist am Montag eine Milchbäuerin aus der Provinz Ontario ums Leben gekommen, ihr Mann wurde schwer verletzt, ist aber in stabilem Zustand, wie verschiedene kanadische Medien berichten.

Auf offener Strasse von hinten angefahren

Bettina und Henk Schuurmans aus Elmira waren seit Ende Juni mit einem Traktor und einer auf der Dreipunktaufhängung befestigten Kuh Richtung kanadische Westküste unterwegs. Sie wollten mit dieser rund 40-tägigen Fahrt Marketing für ihr Produkt machen. Das ist ihnen gut gelungen. Die Aktion stiess überall wo sie hinkamen auf viel Aufmerksamkeit und Sympathie, wie ihr Twitteraccount zeigt.

Nun ist die Fahrt auf tragische Weise beendet worden. Unweit von Regina, der Provinzhauptstadt von Saskatchewan, wurde das Ehepaar von hinten von einem Lastwagen angefahren. Die Behörden untersuchen nun, wie der Fahrer den Traktor auf der übersichtlichen Strasse am helllichten Tag übersehen konnte. Sie waren mit einem John Deere 6430 mit offener Kabine unterwegs.

Werbung für Milch und das Quoten-System

Die Familie Schuurmans bewirtschaftet in Elmira einen Betrieb mit 75 Milchkühen, der in Abwesenheit der Eltern von den drei erwachsenen Söhnen geführt wurde. Gegenüber der Zeitung "The Manitoulin Expositor" erklärte Henk Schuurmans vor dem Unfall, die Fahrt diene nicht nur der Werbung für das Produkt Milch, sondern auch für das strenge kanadische Mengenmanagement-System.

Dieses basiert auf Quoten in Kilo Fett, die sehr teuer gehandelt werden. Betriebe in seiner Grössenklasse könnten dicht machen, wenn das System eliminiert werde, so Schuurmanns. Die kanadischen Milchbauern machen sich Sorgen, dass das Mengenmanagement durch die gegenwärtigen Handelsauseinandersetzungen mit den USA unter Druck kommen oder gar abgeschafft werden könnte.

akr