Planen Sie Ihren Einsatz zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (PSM) bereits am Vorabend. Nehmen Sie sich die Zeit, die Etikette des Pflanzenschutzmittels zu studieren, auch wenn Sie das Mittel bereits kennen. Beachten Sie die angegebenen Vorsichtsmassnahmen und halten Sie diese ein.

Vergewissern Sie sich ebenfalls am Vorabend, dass Ihre persönliche Schutzausrüstung ohne Defekte ist und legen Sie die Ausrüstung bereit, welche Sie am nächsten Tag brauchen. Die Hilfsmittel zum Anmischen müssen sauber und in einem guten Zustand sein. Für diese Arbeit benötigen Sie eine Schürze, Nitril- oder Neoprenhandschuhe und einen Gesichtsschutz. Wenn es sich um ein pulverförmiges Mittel handelt, ist eine Atemschutzmaske unbedingt notwendig.

Reinigen Sie direkt nach der Arbeit alle benutzten Gefässe und die Arbeitsfläche. Bereiten Sie in ihrem Traktor Tücher vor, einen wasserdichten Behälter für gebrauchte oder kaputte Düsen, neue Düsen zum Auswechseln, und Nitril- oder Neoprenhandschuhe, welche für Agrochemikalien geeignet sind. Es kann sich dabei auch um Einweghandschuhe handeln, die ein besseres Feingefühl beim Düsenwechsel gewährleisten.

Die Kleider, die Sie zum Anmischen, zum Ausbringen und für Nachfolgearbeiten tragen, sollten nicht für andere Arbeiten auf dem Betrieb eingesetzt werden. Ein Pflanzenschutzmittelanzug, der aus einem Mischgewebe besteht und wasserundurchlässig ist, bildet eine gute Basis. Eine neue Norm (ISO 27065) garantiert, dass diese Bekleidung den Schutzanforderungen einer persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gerecht wird. Auf der anderen Seite ist die Wahl der PSA und dessen Material stark von der Tätigkeit abhängig.

Bei der Applikation gibt es zwei Möglichkeiten. Ist der Traktor mit einer Kabine ausgerüstet und es besteht die Möglichkeit, die PSM mit geschlossener Heckscheibe auszubringen reichen ein Schutzanzug oder eine Arbeitsschürze sowie Handschuhe und gute Arbeitsschuhe aus. Die Kleidung muss nach dem Ausbringen gewaschen werden. Verfügt der Traktor nicht über eine Kabine oder kann die Heckscheibe nicht geschlossen werden, muss die entsprechende PSA getragen werden. Das bedeutet Handschuhe, ein Atemschutz, gute Arbeitsschuhe und ein Pflanzenschutzmittelanzug.

Während dem Ausbringen der PSM ist es nicht ausgeschlossen, dass sich eine Düse löst oder kaputt geht. Es ist einfach, nicht mit dem PSM in Kontakt zu kommen, wenn man auf diesen Fall vorbereitet ist. Nehmen Sie die auf dem Traktor vorbereiteten Handschuhe und eine Ersatzdüse mit und steigen Sie vom Traktor. Schliessen Sie die Türe des Traktors nicht (dadurch verhindern Sie, dass Sie die von aussen kontaminierte Türe ohne Handschuhe anfassen müssen).

Wechseln Sie die Düsen aus. Achtung: Blasen Sie die Düse nie mit dem Mund durch und benutzen Sie auch keinen Draht. Die beschädigte Düse legen Sie in den wasserdichten Behälter und reinigen Sie, wenn Sie zurück auf dem Betrieb sind. Ziehen Sie die Handschuhe aus und steigen zurück in den Traktor ohne diesen aussen anzufassen.

Die Hände sind für Kontaminationen mit PSM prädestiniert. Aus diesem Grund ist es von grosser Wichtigkeit, die Hände immer mit entsprechenden Handschuhen zu schützen. Nach der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln müssen die Handschuhe vor dem Ausziehen gewaschen werden. Nachdem die Handschuhe gewaschen sind, lassen Sie sie trocknen, bevor sie an ihren Lagerplatz zurückgeräumt werden.

In der Regel wird die Pflanzenschutzspritze auf dem Feld oder auf dem Waschplatz gewaschen. Der Traktor gerät dabei oft in Vergessenheit, ganz zu schweigen davon, dass das Innere der Kabine gereinigt wird.

Am Ende des Tages kann man sich ein Memo machen, um die Reinigung des Lenkrades, der Joysticks, der Armstützen, des Türgriffs nicht zu vergessen. Besonders wichtig ist es, die PSA zu reinigen, um sie sauber lagern zu können. Am besten wird auch die PSA auf dem Waschplatz gereinigt. Kleider welche für die Arbeit mit PSM verwendet wurden, müssen nach jedem Einsatz gewaschen werden. Vorzugsweise in einer Waschmaschine für Arbeitskleider. Als Abschluss des Tages gönnt man sich eine ausgiebige Dusche, welche die letzten Reste von PSM runterspült.

Und nicht vergessen: Je besser man informiert ist, desto besser kann man die eigene Gesundheit schützen.

lid/Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft