Der TIF hat verschiedene Argumente für und gegen die Hornkuh-Initiative abgewägt. Einerseits sei es unbestritten, dass Rinder und Ziegen nicht verstümmelt werden sollten, anderseits sei die Initiative nicht klar formuliert und könne gar der Tierindustrie in die Hände spielen, schreibt der Verein in einer Mitteilung.

TIF fürchtet mehr Anbindehaltung

Zwar findet der TIF, dass das Horn unbedingt zur Kuh gehöre. Er bezieht sich auf aktuelle Studien, welche zeigten, dass die Enthornung zu lebenslänglichen Schmerzen führen könnten. Das Horn diene zur Wärmeregulierung und als Kommunikationsmittel schreibt er weiter. Jedoch fürchtet der TIF, dass wieder vermehrt Anbindehaltung eingeführt würde, da die Halter verletzt werden könnten. Einen weiteren Punkt, der gegen die Initiative spricht, sieht der Verein bei der Finanzieriung der zusätzlichen Subeventionen. Es sei nicht klar, woher das zusätzliche Geld kommen solle.

Auch behornte Tiere würden ausgebeutet

Beim Initiativtext liest der TIF auch zwischen den Zeilen. So stösst ihm dann der Satz: "Er [Der Bundesrat] fördert mit wirtschaftlich lohnenden Anreizen Produktionsformen, die besonders naturnah, umwelt- und tierfreundlich sind", sauer auf. Dieser Zusatz schaffe eine neue Grundlage für die Ausrichtung von Direktzahlungen. Damit würde die Förderung von «besonders tierfreundlichen Stallungen» (BTS), ein umstrittenes Tierwohlprogramm des Bundes, auf Verfassungsebene zementiert. Das wiederspreche den Forderungen des TIF, die BTS-Gelder (für Masthühner) zu streichen. Auch andere BTS-Haltungen seien alles andere als «besonders tierfreundlich» und sollten keinesfalls mit zusätzlichen Subventionen honoriert werden, heisst es in der Mitteilung.

Die Initiative suggeriere fälschlicherweise, dass die Würde der Rinder und Ziegen an ihren Hörnern hänge. Sie verschleiere damit, dass zu einem würdevollen Leben auch eine artgerechte Haltung und – nicht zuletzt – ein Leben gehöre. Den Konsumierenden gaukele die Initiative eine falsche Sicherheit vor. Denn auch behornte Tiere würden ausgebeutet und gewaltsam getötet so der TIF.

asa