Im Thurgau hat  sich ein Komitee für ein «Ja zur Fair-Food-Initiative» gebildet. «Die Fair-Food-Initiative will erreichen, dass es ein grösseres Angebot an Lebensmitteln gibt, die von guter Qualität sind und die umweltschonend, tierfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden.» So fasste Kurt Egger, der Präsident des Komitees, das zentrale Anliegen der Initiative an einer Medienkonferenz zusammen. Die Initiative setze dabei vor allem auf Anreize und Informationen. Die Umsetzung sei mit wenig Aufwand möglich, etwa durch eine bessere Deklaration oder Zielvereinbarungen mit der Branche. Bewährte privatwirtschaftliche Massnahmen wie Labels sollen gestärkt werden. Wo möglich, sollen nachhaltig produzierte Lebensmittel an der Grenze bevorzugt behandelt werden, zum Beispiel bei der Vergabe von Einfuhrkontingenten.

Arbeiten mit der Natur

Toni Kappeler von Pro Natura betonte, dass die Fair-Food-Initiative die Landwirtschaftspolitik bewege. Sie bewirke, dass die Landwirtschaft mittel- und langfristig erfolgreicher werde. «Das Bewusstsein, dass das Arbeiten mit und nicht gegen die Natur erfolgreicher und zukunftsfähiger ist, ist in den letzten Jahren in bäuerlichen Kreisen deutlich gewachsen», so Kappeler. Es erstaunt deshalb nicht, dass viele bäuerliche Organisationen die Fair-Food-Initiative unterstützen.

Umweltziele erfüllen

Das Parlament wird sich bald mit der Weiterentwicklung der Agrarpolitik befassen, heisst es in einer Mitteilung des Komitees. Der Handlungsbedarf sei insbesondere im Umweltbereich gross. Die Umweltziele in der Landwirtschaft seien nach wie vor ungenügend erfüllt. Mit der Agrarpolitik 22+ müsse eine ressourcenschonende, klimafreundliche Landwirtschaft weiterentwickelt werden. Dazu seien Bündnisse zwischen bäuerlichen Kreisen und Umweltverbänden nötig. Dem Komitee gehören Vertreter von Grüne und Junge Grüne, SP und Juso sowie von Pro Natura an. BauZ