Die landwirtschaftliche Forschungsanstalt des Bundes erbringe für die Milchwirtschaft und die Gesellschaft Leistungen, «die nicht einfach im Ausland eingekauft werden können», teilt die Organisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) mit. Diese Leistungen seien aus nationaler Sicht wichtiger als einzelne Standorte und müssten gesichert bleiben. «Dazu braucht es finanzielle Mittel. Langfristig zentral sind die Leistungen», heisst es im Communiqué.

Teure Infrastruktur

Der SMP-Vorstand liess sich von der neuen Agroscope-Chefin Eva Reinhard und dem Geschäftsleitungsmitglied Nadja El Benni direkt informieren. Die Ausrichtung sei mehrheitlich mit Applaus quittiert worden, heisst es. Agroscope habe mit knapp 50 Millionen Franken hohe Infrastrukturkosten, «welche in erster Linie auf die vielen Standorte in teure Immobilien zurückzuführen sind». Dies führte dazu, dass in den letzten Jahren Einsparungen durch Sparmassnahmen bei Projekten umgesetzt wurden.

Der SMP-Vorstand ist im Klaren, «dass erfolgreiche Forschung nur mit qualifiziertem Personal möglich ist». Er fordert die Agroscope-Führung auf, alles daran zu setzen, dass die Gelder nicht in der teuren Infrastruktur «versanden». Man habe von der Führung entgegen genommen, dass genau dies das Ziel des Umbaus sei: Ein ergebnis-orientierter Mitteleinsatz. 

Kulturenproduktion privatisieren

Seit einem Jahr ist die Milchbranche geschlossen bereit, die Kulturenproduktion zu privatisieren und die Pflege der Kulturenstammsammlung sicherzustellen. Die SMP hat laut Mitteilung die Erwartungshaltung signalisiert, dass dieses Projekt zügig umgesetzt werden solle.

Nadja El Benni zeigte auf, dass von den aktuell 17 strategischen Agroscope-Forschungsfeldern die Milch bei acht direkt oder indirekt profitiert. Das zeige, dass der Milch ein angemessener Stellenwert zugesprochen werde.

jw