Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat untersucht, wie schwer der Konsum der Schweizerinnen und Schweizer die Umwelt im In- und Ausland in den Jahren 1996 bis 2015 belastet hat. Die gute Nachricht: Insgesamt ist die Umweltbelastung der Schweiz in den letzten 20 Jahren pro Kopf um 19 Prozent gesunken, schreibt das Bafu in einer Medienmitteilung. Die Verschmutzung von Luft und Wasser im Inland habe dank gesetzlicher Vorgaben und technologischer Fortschritte abgenommen.

Fast drei Viertel unserer gesamten Umweltbelastung entstünden heute indes wegen importierten Produkten im Ausland, hält das Bundesamt weiter fest. Gemäss der Studie überschreitet die Gesamtumweltbelastung der Schweiz das verträgliche Mass insgesamt um mehr als das Dreifache. Bei der Studie wurde der gesamte Lebenszyklus von Gütern und Dienstleistungen einbezogen.

Fussabdrücke für Treibhausgase, Biodiversitätsverluste und Wasserhaushalt

In der Studie wurden unter anderem die Fussabdrücke für Treibhausgas-Emissionen, Biodiversitätsverluste und den Wasserhaushalt untersucht. Die Treibhausgas-Emissionen haben im Inland zwischen 1996 und 2015 abgenommen. Diese Reduktion wurde jedoch durch zusätzliche Emissionen im Ausland neutralisiert. Der Treibhausgas-Fussabdruck der Schweiz betrug im Jahr 2015 rund 14 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person. Gemäss Abschätzungen liegt das planetenverträgliche Mass der Treibhausgas-Emissionen für das Jahr 2015 bei 0,6 Tonnen pro Person.

Berechnet wurde auch der Biodiversitäts-Fussabdruck. Dieser berücksichtigt den Einfluss der Landnutzung auf die globale Artenvielfalt. Insbesondere durch den inländischen Konsum von importierten Gütern hat der Druck auf die Biodiversität im untersuchten Zeitraum um rund 14 Prozent pro Kopf zugenommen. Gemäss der Studie liegt der Biodiversitäts-Fussabdruck deutlich über dem planetenverträglichen Mass.

Der Wasser-Fussabdruck zeigt den Wasserverbrauch unter Berücksichtigung der Knappheit in den Herkunftsländern. Er ist zwischen 1996 und 2015 um 40 Prozent gestiegen. Dies insbesondere durch den Import von landwirtschaftlichen Produkten aus den USA, Spanien, Indien, China, Italien und Pakistan, die beim Anbau grosse Wassermengen verbrauchen.

Grössten Einfluss haben Wohnen, Mobilität, Ernährung

Produktionsweisen und Konsumverhalten in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung haben gemäss dem Bundesamt für Umwelt den grössten Einfluss auf die Umweltressourcen. Durch das persönliche Verhalten könnten alle einen wichtigen Beitrag leisten, betont das Bafu. Die Studie empfiehlt beispielsweise ein bewusstes Reiseverhalten und ein geringerer Konsum von tierischen Produkten.

mos