Wie der Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) in Moskau mitteilte, dürfen ausgewählte brasilianische Fleischunternehmen ihre Ware wieder nach Russland liefern. Hintergrund seien gute Prüfergebnisse und Garantien der Regierung in Brasília.

Diese sicherte zu, die Anforderungen des russischen Marktes zu erfüllen. Vor dem Hintergrund, dass Ractopamin in Brasilien für die Fleischproduktion zugelassen ist, setzt das Landwirtschaftsministerium dabei auf Rückverfolgbarkeit und Segregation. Gleichzeitig appellierte das Ressort an die heimische Fleischbranche, Verantwortung zu übernehmen. Man gehe davon aus, dass der Privatsektor die Wichtigkeit seiner Mitarbeit für den Zugang zum russischen Markt verstehe.

Eine Zulassung für diesen erhalten haben laut Rosselkhoznadzor jetzt neun brasilianische Rind- und Schweinefleischexporteure, darunter Minerva und eine Reihe international weniger bekannte Unternehmen. Insgesamt 82 Unternehmen, unter anderem Betriebe von JBS, Marfrig und BRF, sind hingegen weiterhin gesperrt. Allerdings war einigen dieser Betriebe bereits vor Dezember 2017 die Zulassung entzogen worden, und auch wegen anderer Gründe als Ractopamin-Rückstände.

Wachstumsförderer gefunden

Wegen Funden des Wachstumsförderers waren vor knapp einem Jahr 30 Rindfleisch- und 18 Schweinefleischexporteure aus Brasilien in Russland mit Einfuhrverboten belegt worden, wodurch die Lieferungen in Richtung Russland vollständig zum Erliegen kamen. Zuvor war Russland einer der wichtigsten Kunden der brasilianischen Fleischexporteure gewesen. Von Januar bis Oktober 2017 waren insgesamt rund 230 400 t Schweinefleisch aus dem südamerikanischen Land nach Russland verkauft worden, was etwa 11% der Gesamtausfuhren entsprach. Die Rindfleischexporte beliefen sich in den ersten neun Monaten 2017 auf 131 000 t beziehungsweise 11% der Gesamtausfuhren Brasiliens.

AgE