Rolf Büttiker sprach heute ein letztes Mal als Präsident des Schweizer Fleisch-Fachverbands (SFF) zu den Medien. Der Solothurner alt Ständerat, der dem Verband 11 Jahre vorstand, tritt per Anfang Mai zurück. "Um den Fleischkonsum mache ich mir keine Sorgen; Sorgen bereitet mir der Nachwuchsmangel", bilanzierte Büttiker. Lediglich 300 neue Lehrverhältnisse werden pro Jahr abgeschlossen – zu wenige bei den rund 24'000 Mitarbeitenden der Fleischbranche. Man habe viel unternommen, unter anderem habe der SFF eigens einen Rekrutierer angestellt – bislang noch weitgehend erfolglos. Büttiker ortet im Image des "Schlächters mit der blutigen Schürze" einen der Hauptgründe für den Lehrlingsmangel. Zu Unrecht, wie Büttiker findet.

Die Lösung der "Cervelat-Krise" - als plötzlich brasilianische Rinder-Därme nicht mehr verfügbar waren - bezeichnete Büttiker als einen Höhepunkt seiner Amtszeit. "Rückblickend erscheint es bemerkenswert, wie damals die Schweizer Bevölkerung und vor allem auch die Medien in grosser Sorge um unsere Volkswurst waren und dabei eine Solidarität mit unserer Branche an den Tag legten, die wir uns auch heute noch manchmal wünschen", sagte Büttiker.

Als einen weiteren Erfolg verbuchte Büttiker die teilweise Wiedereinführung der Inlandleistung. "Dank dieser werden seit 2015 de facto über 43 Mio. Franken weg von der allgemeinen Bundeskasse wieder der Fleischbranche zugeführt", freute sich Büttiker. Auch die Anschubfinanzierung über 13 Mio. Franken, welche die Branche für die schmerzfreie Ferkelkastration aufgeworfen habe, verbuchte Büttiker als Erfolg.

Als Herausforderung bezeichnete Büttiker die anhaltende Abnahme der Anzahl Metzgereien sowie den ständigen Kampf gegen Versuche, den Leuten vorzuschreiben, was auf ihren Teller darf und was nicht. "Wahlfreiheit statt Bevormundung" forderte Büttiker.

lid