Bisher hat sich in der CVP ein Trio bestehend aus Ständerat Peter Hegglin (ZG), Regierungsrätin Heidi Z’graggen (UR) und Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (BL) als Bundesratskandidaten ins Rennen gebracht. Diese Auswahl scheint namentlich den Strategen anderer Parteien aber nicht zu genügen.

"Geheimplan Pfister" geplatzt

Deshalb war letzte Woche plötzlich die Rede von einem "Geheimplan Pfister", wie sich der "Blick" ausdrückte. Der Parteipräsident Gerhard Pfister hat sich nun aber am Wochenende selber aus dem Rennen genommen.

Ein weiterer geeigneter Kandidat wäre SBV-Präsident Markus Ritter. Kurz nach dem Rücktritt von Doris Leuthard erklärte er zwar seinen Verzicht, liess aber im St. Galler Tagblatt eine Hintertüre offen, indem er sagte, zwei Ostschweizer Bundesratskandidaturen wären keine schlechte Idee, die schon fast sichere Wahl Karin Keller-Sutters für die FDP somit kein Hinderungsgrund für einen CVP-Kandidatur aus Ritters Region.

"Grösste mögliche Stabilität für den SBV"

Auf Anfrage bekräftigt Ritter nun, dass eine Bundesratskandidatur für ihn kein Thema sei. Er begründet dies wie folgt:

  • "Ich habe grosse Freude an meiner jetzigen Aufgabe. Die Zusammenarbeit mit allen Gremien ist sehr konstruktiv und von Erfolg gekennzeichnet. Zudem schätze ich den regelmässigen engen Kontakt mit der Basis sehr.
  • Die politischen Herausforderungen, die wir zur Zeit in der Schweizer Landwirtschaft zu bewältigen haben sind inhaltlich und in der Menge sehr anspruchsvoll: AP 2022+, RPG II, Freihandelsdiskussionen mit Angriffen von verschiedenen Seiten, Initiativen in hoher Zahl, dringende Verbesserung der Einkommenssituation, Zusammenarbeit mit Verwaltung und Bundesrat, mediale Anfragen in sehr hoher Zahl etc.
  • Es ist von enormer Bedeutung, dass der SBV die grösste mögliche Stabilität zur Bewältigung dieser Aufgaben aufweist. Der Präsident mit seiner Führungsrolle und Erfahrung in Sachen Kommunikation ist ein Teil dieser Stabilität. Es gehört zu meiner Aufgabe für den Zusammenhalt und die gemeinsame Schlagkraft des Verbandes einzutreten.
  • Die nächsten fünf Jahre scheiden sehr bedeutende Persönlichkeiten der engsten Führung des SBV altershalber aus. Diese personellen Wechsel möchte ich mit grosser Aufmerksamkeit erfolgreich begleiten und sicherstellen.
  • Der SBV-Präsident sollte, wenn immer möglich gleichzeitig im Nationalrat und dort in der WAK sitzen. Dies ist für das politische Gewicht des Verbandes und damit der Schweizer Landwirtschaft sehr bedeutend. Ich bin in der Kommission auch Delegationsleiter der CVP. Dies ist eine sehr gute Konstellation, da ich so bei allen Geschäften den direkten Kontakt zu den anderen Fraktionen und auch den Ständeräten in der WAK-S suchen kann. Solche Netzwerke kann man nicht innert kurzer Zeit sicherstellen.
  • Mein grosses Ziel als Präsident SBV ist es mitzuhelfen, der kommenden Generation wirtschaftliche Perspektiven für die Zukunft in der Landwirtschaft zu geben. Aus meiner Sicht stimmen zur Zeit Richtung und Geschwindigkeit zur Erreichung dieses Zieles. Das Ziel haben wir aber noch nicht erreicht. Wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns. Der Milchmarkt ist dabei die grösste Herausforderung.
  • Unser Sohn Adrian ist im dritten Lehrjahr als Landwirt und unser Sohn Daniel im zweiten Lehrjahr als Landwirt. Meiner Frau und mir ist es ein grosses Anliegen, dass unser Betrieb nach der Ausbildung unserer Söhne zu einem guten Zeitpunkt erfolgreich weitergegeben werden kann."

akr