Das beginnt mit der Wahl des geeigneten Pflanzenschutzmittels. Weitere Faktoren für die erfolgreiche Applikation sind die Wahl des richtigen Spritzzeitpunktes, die Wassermengen und die Verteilung des Pflanzenschutzmittels auf dem Zielobjekt.

Bei Wind und Regen oder bei zu heissen Temperaturen mit niedriger Luftfeuchtigkeit sollte nicht behandelt werden. Eine wichtige Rolle spielt zudem die richtige Wahl des Applikationsgerätes und dessen vorschriftgemässe Reinigung.

Die Bauern müssen über jede Verwendung eines Pflanzenschutzmittels genau Buch führen. Dazu gehören der Name des Pflanzenschutzmittels, Behandlungsdatum, behandelte Fläche, Kultur und Behandlungsgrund sowie die Dosierung. Die Aufzeichnungen muss der Bauer bei den regelmässig durchgeführten Betriebskontrollen vorweisen.

Resistenz-Management ist nötig

Bereits vor über 50 Jahren wurden bei chemischen Pflanzenschutzmitteln nach einer gewissen Zeit abnehmende Wirkungen beobachtet. Unkräuter, Pilze oder Schädlinge entwickeln Resistenzen. Diese entstehen durch einen natürlichen Selektionsdruck: Einige wenige Schadorganismen überleben eine Behandlung, weil sie angeborene Resistenzen in sich tragen, während die anderen Individuen innerhalb der Population abgetötet werden.

Die resistenten Organismen vermehren sich und machen so den Wirkstoff mittel- bis langfristig unwirksam. Häufig treten solche Resistenzen nach der wiederholten Anwendung von Mitteln mit dem gleichen Wirkungsmechanismus auf die gleiche Population auf. Begünstigend wirken sich zudem einseitige Fruchtfolgen aus, kombiniert mit zu tiefen, nicht den Zielorganismen entsprechenden Applikationsmengen.

Mit einem gezielten Resistenz-Management dämmen die Landwirte das Entstehen von Resistenzen ein. Die Kombination und der Wechsel von chemischen Wirkstoffen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen steht dabei im Vordergrund. Eine Antiresistenzstrategie mit Wirkstoff-Wechsel zur Erhaltung der langfristigen Wirksamkeit von Pestiziden ist deshalb in der Schweizer Landwirtschaft Standard. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass genügend Wirkstoffe zur Verfügung stehen.

lid