Seit der Ernte 2015 ist das Qualitätskriterium Protein in den Übernahmebedingungen der Branchenorganisation Swiss Granum enthalten. Durch diese Branchenlösung wird seitdem für Brotweizen der Klasse Top ausserhalb einer festgelegten Bandbreite des Proteingehaltes ein Bonus-Malus-System angewandt. Mit dieser Regelung und der damit verbundenen Arbeit aller Marktpartner sei es gelungen, die Qualität des Top-Brotweizens besser auf die unterschiedlichen Verwendungszwecke der Verarbeiter auszurichten, heisst es in einer Mitteilung. Die Bewirtschaftung der Qualität anhand der Proteingehalte soll jedoch weitergeführt werden.

Basierend auf den Erfahrungen der letzten drei Erntejahre wurde deshalb innerhalb Swiss Granum eine Weiterentwicklung der bestehenden Lösung diskutiert. Die Kommission «Markt-Qualität Getreide» hat Anfang März die Anpassung des Qualitätskriteriums Protein beschlossen, teilt Swiss Granum am Mittwoch mit. Der von allen Marktpartnern mitgetragene Kompromiss bestehe aus folgenden Elementen:

  • Einführung ab Ernte 2019,
  • Anwendung wie bisher für Brotweizen der Klasse Top,
  • Anwendung wie bisher zwischen Sammelstelle und Mühle,
  • Anwendung zwischen Produzent und Sammelstelle wird empfohlen und neu in den Übernahmebedingungen der Ernte 2019 ergänzt,
  • innerhalb der verkleinerten Bandbreite des Proteingehaltes von 12.8% bis 13.8% gilt der Richtpreis Top,
  • ausserhalb dieser Bandbreite wird ein angepasstes Bonus-Malus-System angewendet
    • Bonus: Zuschlag von plus 15 Rp. / 0.1% Proteingehalt für Proteingehalte über 13.8% bis 15.0%, für Proteingehalte über 15.0% gilt der Richtpreis Top plus Fr. 2.00,
    • Malus: Abzug von minus 15 Rp. / 0.1% Proteingehalt für Proteingehalte unter 12.8% bis 11.5%, für Proteingehalte unter 11.5% gilt der Richtpreis Top minus Fr. 2.00.

Keine Veränderungen gibt es bezüglich der Messung der Proteingehalte auf Stufe Sammelstelle. Für Brotweizen bis und mit der Ernte 2018 gilt unverändert die bisherige Preismaske.

Swiss Granum hält fest, dass mit diesen Anpassungen die Ansprüche der Abnehmer an den Rohstoff Getreide und die daraus hergestellten Mehle zukünftig noch besser befriedigt werden könnten. Diese bedarfsgerechte Inwertsetzung von Brotgetreide erlaube es, die Qualitätsstrategie der Branche weiter zu entwickeln. Mit der frühzeitigen Information hätten die Marktpartner genügend Zeit, um sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Swiss Granum empfiehlt, das neue System bis zu den Produzenten anzuwenden.

pd/jw