Mit dem Baubeginn am Forschungsinstitut in Frick werden neue Büros und Labore, ein Gewächshaus, eine moderne Konferenzinfrastruktur und ein Multifunktions-Experimental-Stall finanziert. Zustande kommt dies, weil der Regierungsrat des Kantons Aargau beschlossen hat, die Modernisierung der Infrastruktur des FiBL mit 11 Mio Franken aus dem Swisslos-Fonds zu unterstützen. Insgesamt werden über 25 Mio Franken in den Bau investiert. 

Steigende Nachfrage nach Forschung

Aus dem ehemals kleinen Forschungszentrum in Frick ist in den letzten 30 Jahren ein national und international renommiertes Institut mit 200 festangestellten Wissenschaftlern und Beratern sowie rund 100 Studierenden und Auszubildenden geworden. 

Wichtig ist der Neubau, weil die Nachfrage nach Forschung und Dienstleistung des FiBL stark anwächst, sagt der FiBL-Direktor Urs Niggli.

Die Ausbauarbeiten umfassen: 

  • 550 Quadratmeter neue Laborplätze für Forschung, die der Landwirtschaft und der Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls dient.
  • 300 Quadratmeter moderne Gewächshäuser für die Entwicklung von neuen biologischen Pflanzenbehandlungsmitteln, die biologische Pflanzenzüchtung und die Bodenfruchtbarkeitsforschung.
  • Ein artgerechter Kuhstall mit Vorbildwirkung und verschiedene experimentelle Anlagen für Kleintiere (Schafe, Hühner, Kälber) zur Entwicklung alternativer Gesundheitsansätze, neuer Gruppenhaltungssysteme und nachhaltiger Fütterungskonzepte.
  • Die Modernisierung des FiBL-Gutsbetriebs, was der Obstbau-, Weinbau- und Ackerbauforschung besser dient.
  • 650 Quadratmeter moderne Büroräume für die FiBL-Forschenden und die vom FiBL mitbegründete und benachbarte Zertifizierungsfirma bio.inspecta AG.
  • 1200 Quadratmeter für eine moderne Aus- und Weiterbildungsinfrastruktur mit Schulungsräumen, einer grossen Aula und einem Restaurant, welche in der Nordwestschweiz als Campus für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung dient.

FiBL als Meilenstein für die Hightech-Agrarforschung

Beim Spatenstich dabei war auch der Aargauer Regierungsrat und Landwirtschafts- und Finanzdirektor Markus Dieth. Er würdigte den Ausbau des FiBL als Meilenstein für die Hightech-Agrarforschung im Kanton Aargau. 

«Mit dem Ausbau des Campus werden über 100 neue Arbeitsstellen geschaffen», freut sich Dieth. «Zudem wird sich die lokale Wertschöpfung von aktuell 10 auf mehr als 20 Mio Franken pro Jahr erhöhen», setzt er fort. 

Auch die Umweltwissenschaftlerin, Nationalrätin und stellvertretende Präsidentin des FiBL-Stiftungsrats Claudia Friedl sieht den Ausbau als einen Meilenstein für die fortschrittliche, ökologische, landwirtschaftliche Forschung in der Schweiz an. «Die Stahlkraft der FiBL-Forschung reicht in die ganze Welt. Gerade Praxisbezogenheit und Ganzheitlichkeit des Forschungsansatzes, wie er im FiBL angewendet wird, sind einzigartig», so Friedl.

Auch konventionelle Landwirte profitieren

Für den Bio Suisse-Präsidenten Urs Brändli ist es höchste Zeit, dass die «in die Jahre gekommene Infrastruktur des FiBL für die wachsende Nachfrage» gerüstet wird. Denn auch konventionelle Landwirte entdecken zunehmend, dass die Praktiken und Lösungsansätze des Biolandbaus auch auf ihren Höfen gute Resultate liefern. 

pd/ke