Hier sind die Reaktionen der betroffenen Verbände und Parteien im Überblick.

Der Bauernverband

Dem Schweizer Bauernverband (SBV) sehe keinen konkreten Mehrwert in der AP22+, welcher erneute Anpassungen auf Gesetzesebene rechtfertigen würde, heisst es in einer Mitteilung. Das grösste Manko aus Sicht des SBV sei die mangelhafte Umsetzung des am 24. September 2017 gefassten Volksauftrags, die Ernährungssicherheit auf Basis einer nachhaltigen einheimischen Produktion zu verstärken.

Agrarallianz

Die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft könne die anstehenden Herausforderungen in Markt und Nachhaltigkeit mit cleverem agrarpolitischen Rahmen leichter angehen. Die vom Bundesrat veröffentlichte Vernehmlassung zur AP 2022+ genüge diesem Anspruch nicht, heisst es bei der Agrarallianz. Damit Boden, Markt und Klima gesunden können, seien Nachbesserungen notwendig.

Bio-Suisse

In der Botschaft zur Agrarpolitik 2022+ mache der Bundesrat eine Reihe von Vorschlägen, um die anstehenden Herausforderungen anzugehen und eröffne drei zentrale Perspektiven: Verbesserungen auf den Märkten, mehr Leistungen für Umwelt und Tierwohl und mehr unternehmerische Freiheiten für die Landwirtinnen und Landwirte. Bio Suisse teile diese Vision, schreiben sie in einer Mitteilung. Zusätzlich möchte der Verband der Schweizer Bio-Bäuerinnen und -Bauern mehr Optimismus, Offenheit und Nachhaltigkeit in der Politik verankern.

Die Grünen

Die Grünen finden, dass der heute präsentierte Vorschlag des Bundesrats zur Agrarpolitik (AP22+) den Schutz von Umwelt, Klima und Biodiversität zu wenig gewichtet. Sie fordern griffige Massnahmen für die ganze Wertschöpfungskette der Land- und Ernährungswirtschaft, wie sie in einer Mitteilung schreiben.

Vision Landwirtschaft

Die Vision Landwirtschaft sieht die Botschaft zur Agrarpolitik 22+ als Stillstand statt Reform. Mit seiner heutigen Botschaft bekräftige der Bundesrat das agrarpolitische Treten an Ort, heisst es in einer Mitteilung. Dies nachdem seine eigenen Studien gezeigt haben, wie ineffizient die Agrarpolitik ist und wie weitgehend sie die Umweltgesetze missachtet.

Kleinbauern-Vereinigung

Mit der heute veröffentlichten Botschaft zur Agrarpolitik 22+ zeige der Bundesrat einmal mehr, dass er an alten Wachstumslogiken festhalte und dringende Umweltprobleme zu wenig ernsthaft angehe. Die Kleinbauer-Vereinigung fordere, dass Strukturvielfalt, Natur- und Konsumentennähe als Wert und Zukunftsperspektive für die Schweizer Landwirtschaft endlich anerkannt und stärker gefördert werde, schreiben die Vereinigung in einer Mitteilung.

Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB)

Die Gesamtschau zur Agrarpolitik 2022+ des Bundesrats vom November 2017 sei von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB), von weiteren Verbänden und vom Parlament stark kritisiert worden. Mit der heute veröffentlichten Vernehmlassung zur AP 2022+ habe der Bund die grundsätzlichen Beanstandungen weitgehend berücksichtigt. Aus Sicht der SAB biete die Vernehmlassungsunterlagen eine Diskussionsgrundlage für die Landwirtschaft im Berggebiet. Bereits jetzt zeige sich, dass einige Anpassungen nötig seien, insbesondere im Bereich der Strukturverbesserungen und zum Erhalt der Nebenerwerbsbetriebe, heisst es in einer Mitteilung.

SVP

Bei der heute vom Bundesrat in die Vernehmlassung gegebenen Botschaft zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik 22+ kämen die produzierende Landwirtschaft und die Einkommen der Bauern einmal mehr unter Druck, heisst es in einer Mitteilung der SVP. Die vom Bundesrat vorgeschlagene Lockerung des bäuerlichen Bodenrechts, damit künftig Genossenschaften, Stiftungen und Quereinsteiger landwirtschaftlichen Boden erwerben könnten, werde von der SVP abgelehnt. Positiv bewerte die Partei hingegen, dass der Rahmenkredit von 13‘915 Millionen Franken für vier Jahre beibehalten werde.

asa