Im Jahr 2017 wurden +2.0% mehr Schweizer Käse als im Vorjahr exportiert, wie Switzerland Cheese Marketing (SCM) am Donnerstag mitteilt. Der Käseexport im zweiten Halbjahr 2017 vermochte das leichte Minus des ersten Halbjahres zu kompensieren.

Auch wertmässig konnte der Export um +3.9% gesteigert werden. Insgesamt wurden 71‘592 Tonnen (+1‘394t) Schweizer Käse im Wert von 627.9 Mio. Franken exportiert. Die Entwicklungen der verschiedenen Produktekategorien seien allerdings sehr unterschiedlich.

Bekannte Exportkäse verlieren

Die meisten der im Export bekannten Käsesorten konnten ihre Marktpositionen nicht ausbauen, sondern mussten Verluste hinnehmen, wie SCM schreibt. Unter den Gewinnern fänden sich insbesondere regionale Käsespezialitäten. 

Rund 40% der Schweizer Milch wird zu über 650 verschiedenen Schweizer Käsespezialitäten verarbeitet. Davon werden ungefähr 40% weltweit in über 70 Länder exportiert. Der Hauptabsatzmarkt für Schweizer Käse ist Europa mit knapp 80% (57‘939 t) der exportierten Menge. Nach Deutschland gehen 31‘969 t, gefolgt von Italien (10‘301 t) und Frankreich (5‘179 t). Die Exporte in Länder ausserhalb Europas nahmen 2017 um +628 t (+4.8%) auf total 13‘653 t zu.

4.2% mehr Käse importiert

Im gleichen Zeitraum nahmen die Importe von Käse um +4.2% (+2‘433 t) auf insgesamt 60‘634t zu, was einem Wert von 392.7 Mio. Franken entspricht. Die wertmässige Handelsbilanz schloss somit -3.7% tiefer ab als 2016.

Mit einem durchschnittlichen Importpreis von 6.48 Fr./kg sind die ausländischen Käse deutlich günstiger als die Schweizer Käse. Im 2017 stiegen die mengenmässigen Importe um +4.2% oder +2‘433t auf 60‘634t.

Rund 83% der Importe stammen aus Italien (20‘414 t, -0.3%), Deutschland (16‘946 t, +20.6%) und Frankreich (12‘835 t, -10.7%). Der starke Importzuwachs aus Deutschland sei unter anderem auf einen sehr tiefen Importpreis von 4.12 CHF/kg zurückzuführen.

Frischkäse bleibt ein Importschlager

Besonders beliebt bleibt die Gattung «Frischkäse, Mozzarella und Quark» (+2‘123t, +9.7%), die knapp 40% des Imports ausmacht. Gewonnen haben zudem die Gattungen Halbhartkäse (+400 t, +3.7%) und Hartkäse (+324 t, +6.8%).

Verloren hat der Extrahartkäse (-416 t, -8.3%), stabil blieben die Weichkäse (-8 t, -0.1%) sowie der Schmelzkäse (+9 t, +0.2%). Ein wichtiger Teil des Imports fliesse in die preissensible Nahrungsmittelindustrie und ins Gastgewerbe, bilanziert SCM.

pd/jw