«Die fetten Jahre sind vorbei», verkündete kürzlich der Swiss-Beef-Präsident Franz Hagenbuch den etwas frustriert drein schauenden Grossviehmästern. 

Tränker teurer - Muni billiger

Swiss Beef Mittelland hatte zur Weiterbildung zum Kurs über den Tränkermarkt und die Tränkerqualität eingeladen. Das Interesse war gross, die Mäster wollten sich über die aktuelle Situation auf dem Tränkermarkt informieren. Das Fazit war aber für viele Mäster ernüchternd: Die Preise für AA Tränker sind zum jetzigen Zeitpunkt fast einen Franken über dem Vorjahr, der Preis für schlachtreife T3 Muni jedoch 70 Rappen pro kg Schlachtgewicht unter dem Preis vom April 2017.

Auf dem Tränkerannahmeplatz Haldenhof in Inwil verglichen die Teilnehmer die verschiedenen Qualitäten. Nicht aus jeder Kreuzung Milchkuh mal Mastrassen-Stier ergebe es automatisch einen Tränker der besten Qualität AA, hiess es. Hier lohne es sich, genau zu beurteilen und die richtige Triage zu machen. Weiter gab der Präsident des Zentralschweizer Viehhändlerverbandes, Thomas Ackermann, wichtige Hinweise zur Kälbergesundheit und zur Viehwährschaft an die Mäster weiter. Der Swiss-Beef-Präsident Franz Hagenbuch erläuterte die Tatsache, dass es immer weniger Milchkühe gebe und dadurch auch automatisch weniger Kälber. Dies stimmte die anwesenden Mäster nachdenklich. Wenn zusätzlich ehemalige Milchbauern auf Rindermast umsteigen, führt dies zu einer noch höheren Nachfrage nach Tränkern.

Sommerzeit - teure Tränker

Zum heutigen Zeitpunkt gebe es zwar noch genügend Tränker auf dem Markt, doch bald werde das Angebot kleiner und im Hochsommer zeichne sich ein Mangel ab, erklärte Hagenbuch. Auch mit Höchstpreisen komme kein zusätzliches Kalb für die Grossviehmast auf den Markt. Wenn das Angebot knapp sei, gebe es immer wieder Mäster, die ihre Kälber bei verschiedenen Händlern bestellten. Solche Aktionen wirken wie ein künstlicher Nachfrageüberhang und treiben dadurch den Tränkerpreis zusätzlich in die Höhe, so Hagenbuch.

Die Frage, wieviel für einen Tränker maximal bezahlt werden darf, kann nicht pauschal beantwortet werden. Werner Kipfer hat hierfür ein einfaches Kalkulationstool erstellt, um die Bruttomarge zu berechnen. Anhand von verschiedenen Beispielen stellte er das Berechnungstool vor. Eine Bruttomarge von fünf Franken pro Tier und Tag sei anzustreben, aber nicht in jedem Fall garantiert. Mitglieder von Swiss Beef können das Tool 
direkt bei Werner Kipfer bestellen. Damit lässt sich auf dem eigenen Betrieb die Bruttomarge einfach berechnen.

Mäster melden Tränkerpreise

Swiss-Beef-Vorstandsmitglied Andy Widmer stellte die wöchentliche Preisfindung für die Tränkerpreistabelle vor. Händler, Mäster und die Geburtsbetriebe machen wöchentlich eine Preismeldung, jeweils am Donnerstag. Für die Rindermäster meldet Widmer jeweils die Preise. Proviande legt den Preis fest und veröffentlicht wöchentlich den Richtpreis. Damit die Entwicklung auf dem Tränkermarkt noch besser abgebildet werden kann, sucht Widmer Rindermäster, welche bereit sind, die bezahlten Tränkerpreise franko Stall regelmässig zu melden. Die Preismeldung wird anonymisiert und anschliessend ein durchschnittlicher Tränkerpreis fanko Stall ermittelt. Jeder Preismelder wird wöchentlich (auch wenn er in einer Woche keine Meldung macht) per Mail mit dem durchschnittlichen Tränkerpreis franko Stall bedient. Interessenten sollen sich direkt bei Andy Widmer melden.

pd

Das Kalkulationstool können Swiss-Beef-Mitglieder bestellen bei: kipfer@swissbeef.ch
Mäster welche die Tränkerpreise melden mailen diese bitte an: widmer@swissbeef.ch