Seit mehreren Wochen gehen immer wieder Meldungen von Luchsrissen bei der Vereinigung zum Schutz von Wild- und Nutztieren im Kanton Bern ein, wie diese in einer Medienmitteilung berichtet.

Reduzierter Wildbestand als Ursache

Ein solches Verhalten sei für den Luchs unüblich, ernähre sich dieser doch grundsätzlich von Wildtieren. Da sich der Wildbestand in der Region Fermel BE jedoch stark reduziert habe, jage der Luchs nun auch Schafe. 

Bereits im vergangenen Jahr habe nachweislich der Luchs auf dem Sigriswilergrat fünf Tiere gerissen. Man geht davon aus, dass die fünf in diesem Sommer getöteten Schafe dem selben Raubtier zum Opfer gefallen sind.

Politische Massnahmen ergriffen

Anlässlich der Junisession hat der Grosse Rat nun die Motion "Luchsbestand im Kanton Bern endlich regulieren" an den Regierungsrat als Postulat überwiesen. 

Die Berner Vereinigung toleriere keine weiteren Schäden an Nutztieren, sei es durch den Luchs oder den Wolf. Daher verlangt sie den Abschuss von fehlbaren Luchsen und reicht dementsprechend ein Gesuch beim Jagdinspektorat ein.

Gemäss Bestätigung des Kantons sei ein Überbestand von Luchsen im Berner Oberland zu verzeichnen. Aktuell seien es drei Luchse pro 100 km2, vorgesehen wäre ein Luchs pro 100 km2 . Dieser Überbestand sei auch dafür verantwortlich, dass der Wildbestand sehr stark reduziert ist. Damit sich einerseits der Wildbestand erholen kann und andererseits die Nutztiere geschützt werden können, müsse nun gehandelt werden.

pd/dmo