Eigentlich ist «Zobi» ein Zappelphilipp, erzählt er vor dem Haus und zeigt, was er alles selbst gebaut hat. Den Pflastersteinboden, den Teich, die Sichtschutzwände. Diese hat er geflochten. Mit einheimischer, ungeschälter Weide.

Langjähriger Korbflechter

Ueli Zobrist, wie «Zobi» eigentlich heisst, hat vor 15 Jahren das Flechten für sich entdeckt und hat das Handwerk seither stets weiterentwickelt. «Ein kaputter Kartoffelkorb hat mich auf die Idee gebracht», erzählt er. Er sei dabei gewesen, den kaputten Griff mit Draht zu reparieren und habe mit Blick auf einen Weidenstrauch gedacht, eigentlich müsste man das anders machen.

Arbeiten nach Mass

Ueli Zobrist aus Oberdiessbach BE steht auf und holt im Wohnzimmer ein Buch. Eines, das oft benutzt wurde, wie die Fingerabdrücke auf seinen Seiten verraten. Daraus lernte er die Grundbegriffe des Korbens. Die ersten Körbe waren noch keine Kunstwerke, doch bald merkte er, dass ihm die meditative Arbeit gefiel und dass er Talent hat.

Die Flechtarbeiten der letzten Wochen hängen zum Trocknen am Treppengeländer. Grosse, kleine, runde und ovale Körbe, kunstvoll verarbeitet mit viel Liebe zum Detail. Darunter einer für hinten aufs Velo, den hat er nach Mass gemacht. Das passiert oft, dass er auf Bestellung arbeitet. Ein Wäschekorb, der im Bad hinter die Türe passt, ein Katzenkorb nach Wunsch.

Körbe sind noch heute gefragt

Solche Arbeiten mag er, die Freude, welche er damit bereiten kann. Und das alte Handwerk ist auch in der schnelllebigen Zeit gefragt. Arbeiten mit der Natur «Die wenigen Korber in der Schweiz tun sich gegenseitig nicht weh», verrät Ueli Zobrist. «Es ist ein brotloser Job, aber eine wunderschöne Arbeit.»

Daniela Joder

Das ganze Portrait finden Sie in der Printausgabe vom 21. Dezember 2018. Hier geht es zum Zeitungsabo.