Antonia Durrer machte sich den Gedanken, dass die Kühe von ihrem Ursprung her Steppentiere wären, die auch im Wald angetroffen würden und damit einen geschützten Rückzugsort haben müssten. Sie stellte fest, dass Einrichtungen in Laufställen oft nur aus menschlicher Sicht "tiergerecht" sind, vielfach wären sie den Tieren aber gar nicht oder nur zum Teil dienlich und würden dem natürlichen Bedürfnis nach Geborgenheit nicht entsprechen.

Durrer kam bei der Planung eines Liegesystems auf die Idee, dass mit der Erfindung und der Realisierung einer sechseckigen Liegeinsel den verschiedenen Grundbedürfnissen eines Tieres am besten Rechnung getragen werden kann. Gegenwärtig dient dieser Stallanbau der Mutterkuhhaltung. Jede Insel bietet Platz für drei Muttertiere, damit sie sich dorthin, jedes in einen separaten Liegeplatz, in aller Ruhe zurückziehen können und es nicht zu Stresssituationen kommt, auch wenn ein Tier durch ein ranghöheres Tier bedrängt würde.

Auch für Hornkühe

Mit diesem System haben die Tiere zudem Ausweichmöglichkeiten durch die Zwischengänge. Die Planerin wies darauf hin, dass die Tiere mit diesem System behornt sein können. Sie stellte allerdings fest, dass es am Prototyp noch Dinge geben würde, die verbessert werden könnten und es möglich sei, dieses System noch weiter zu entwickeln. Gerade deshalb, weil bei der Mutterkuhhaltung die Kälber gerne bei der Mutter liegen, könnten die Masse der Liegeinsel etwas vergrössert werden.

System bewilligt

Bei der Planung dieses Projektes hatte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) das neuartige Haltungssystem befristet bewilligt. Inzwischen gab das betreffende Bundesamt die definitive und vollumfängliche Zustimmung zu dieser Tierhaltungsform. Die Liegeinsel kann aus diversen Materialien gebaut werden. Vorzugsweise wird Holz verwendet. Möglich wäre aber auch die Verwendung von Beton, Metall oder Kunststoff.

pk

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz vom 21. Dezember.