Wie der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Italiens, Coldiretti, in einer ersten Schätzung vergangene Woche bekanntgab, könnte durch direkte und indirekte Frostschäden für die heimischen Landwirte sowie Obst- und Gemüsebauern eine «endgültige Rechnung» von 300 Mio Euro (346 Mio Franken) entstanden sein. Nach den zuvor milden Temperaturen seien vor allem die Obstblüten gefährdet aber auch das Freilandgemüse wie Kohl, Chicorée und Brokkoli sei betroffen.

Blumenkohl besonders betroffen

Mit Blick auf Ligurien sprach Coldiretti von einem «katastrophalen» Zustand im Gartenbau. In der Region Emilia-Romagna litten die Kulturen unter der Schwere der Schneemassen und in Apulien sei vor allem der Blumenkohl betroffen. Wasserleitungen und Tiertränken seien ebenfalls gefährdet. Im Obstbau bereiten laut Coldiretti vor allem Mandeln, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und Kiwis grosse Sorgen, die teils bereits in voller Blüte stünden. In den Olivenplantagen habe man die Schnittmassnahmen gestoppt. Mit Wachsfeuern und Fackeln versuchten die Winzer, ihre Reben zu schützen.

Immerhin hat laut einer Meldung des Landwirtschaftsverbandes der größeren Betriebe, Confagricoltura, der Niederschlag der vergangenen Tage dazu geführt, dass die Wasserreservoirs der Stauseen in Italien wieder aufgefüllt worden sind. Diese waren während der langen Dürreperiode im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Confagricoltura gründete unterdessen eine Task Force zur Bewältigung der Notfälle und rief die Betriebe auf, sich bei den Regionalbüros des Verbandes zu melden.

AgE