Das Projekt startet dieses Jahr und dauert bis 2021. Dafür arbeiten Agroscope, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau, das BLV-Zentrum für tiergerechte Haltung sowie die Universitäten Bern und Göttingen (D) zusammen. Dr. Nina Keil vom Zentrum für tiergerechte Haltung in Tänikon gibt Auskunft über das Projekt. 

LID: Wie wirkt sich Hitzestress auf Milchkühe aus?

Nina Keil: Hitzestress wirkt sich negativ auf die Leistung aus, zum Beispiel auf die Milchleistung und die Fruchtbarkeit. Zudem mindert Hitzestress das Wohlergehen der Kühe.

In Ställen gibt es bereits Massnahmen gegen Hitzestress, welche sind wirkungsvoll?

Es gibt verschiedene Massnahmen. Eine ist die Anpassung der Fütterung, so dass weniger Verdauungswärme entsteht. Weitere Möglichkeiten sind die Erhöhung der Wärmeabgabe durch Ventilatoren und der Einsatz von Sprinklern, welche die Kühe befeuchten, so dass Verdunstungskälte entsteht. Auch die Dämmung des Daches ist eine Option, damit der Stall weniger aufheizt.

Gibt es bereits Massnahmen, die bei weidenden Milchkühen eingesetzt werden?

Ja, die Nachtweide und das Hereinholen der Kühe in den Stall über die heisseste Zeit. Auch Schatten auf der Weide zum Beispiel durch Hochstammbäume ist eine passende Massnahme. 

Im Rahmen des Projektes suchen Sie Bäuerinnen und Bauern, die eine Online-Umfrage ausfüllen. Was erhoffen Sie sich dadurch für das Projekt?

Wir wollen den Wissensstand rund um das Thema Hitzestress bei Weidegang auf den Milchproduktionsbetrieben erfassen. Es ist für uns wichtig, das Erfahrungswissen der Bäuerinnen und Bauern zu Hitzebelastungen und  Managementstrategien, um diesen Stress zu reduzieren, abzufragen. 

Was ist das Hauptziel des Projekts?

Wir möchten Verhaltensweisen, die beginnenden Hitzestress bei geweideten Milchkühen anzeigen,  finden. Diese würden es den Bäuerinnen und Bauern ermöglichen, frühzeitig auf Hitzestress mit Massnahmen zu reagieren.

lid