Sie sind aus Soja, Hafer, Reis oder sogar aus Cashew-Nüssen. Pflanzliche Milchalternativen verkaufen sich immer besser. Coop stellt laut Sprecherin Alena Kress eine «deutlich steigende Nachfrage» fest.

Verkäufe verdreifacht

«Die Verkäufe haben sich in den letzten zehn Jahren gut verdreifacht.» Die Pflanzendrinks seien nicht nur bei Veganern gefragt, «sondern werden häufig auch 
ergänzend zur Kuhmilch konsumiert». Trotz des «starken Wachstums», kämen die Pflanzendrinks aber am Milchsortiment auf einen Anteil von unter zehn Prozent. 
Die Nachfrage steigt auch bei der Migros kontinuierlich, «in den letzten zehn Jahren hatten wir Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich», so Sprecher Sebastian Senn. «Viele Personen entdecken auch vegane Produkte für sich, weil sie einmal etwas Neues ausprobieren wollen oder weil sie Milchersatzprodukte als ökologischer wahrnehmen.» Er sagt aber auch, dass Pflanzendrinks Nischenprodukte seien und am Milchsortiment einen Anteil von zwei bis drei Prozent ausmachten. 
«Wir haben nichts gegen diese Produkte», sagt Reto Burkhardt, Mediensprecher der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Dennoch behält die SMP-Marketingabteilung Swissmilk Pflanzendrinks genau im Auge. Kürzlich berichtete die «Solothurner Zeitung», ein Veganladen habe einen Brief eines Swissmilk-Anwalts erhalten, der beanstandete, es würden für vegane Produkte Begriffe aus der Milchwirtschaft benutzt. 

Schutz vor Täuschung

«Wir fahren keine grosse juristische Kampagne», sagt Burkhardt dazu, aber «in einzelnen Fällen» habe man Anbieter brieflich auf solche Fehler aufmerksam gemacht. Dies genüge aber jeweils auch. Es gäbe zum Beispiel Onlineanbieter, die unter der Kategorie «Milch» vegane Produkte anböten. 
«Es geht uns um den Täuschungsschutz des Konsumenten, Milch unterscheidet sich ernährungsphysiologisch markant von Pflanzendrinks», hält er fest. Die wertvollen Nähstoffe und das positive Image der Milch dürfe nicht benutzt werden, um vegane Produkte zu bewerben vertreiben. Die SMP können sich dabei nebst auf Schweizer Recht auch auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Juni 2017 stützen. Dieses hält fest, dass «die 
Bezeichnung ‹Milch› grundsätzlich allein Milch tierischen Ursprungs vorbehalten ist». Dies gilt auch für Begriffe wie Rahm, Butter, Käse und Joghurt. Swissmilk hat auch schon ganzseitige Publireportagen in den Medien geschaltet, um darauf hinzuweisen, dass Pflanzendrinks kein Milchersatz seien.

jw

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