Laut ersten Vorschätzungen der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) werden 2018 ohne Berücksichtigung von Saft und Most weltweit insgesamt 282 Mio hl Wein erzeugt; das wären 31 Mio hl oder 12 % mehr als im vergangenen, mengenmäßig schlechten Jahr.

In der Europäischen Union steigt die Produktion den Angaben der OIV zufolge um voraussichtlich 19 % auf 168,4 Mio hl. Dabei liegen die Schätzungen in allen wichtigen Erzeugerländern über denen von 2017. In Italien wird die Weinerzeugung demnach um 14 % auf 48,5 Mio hl zulegen; in Frankreich dürften 46,4 Mio hl gekeltert werden und damit 27 % mehr als 2017. Eine vergleichbare Produktionssteigerung erwartet die OIV auch in Spanien; dort sollen 40,9 Mio hl Wein erzeugt werden, was einem Plus von 26 % entsprechen würde.

Für Deutschland rechnet die Organisation für Wein und Rebe mit 9,8 Mio hl Wein; das wären 2,3 Mio hl oder 31 % mehr als 2017 und das höchste Produktionsniveau der vergangenen zehn Jahre. Die Winzer in Portugal und Griechenland müssen indes der OIV zufolge als einzige mit Einbußen rechnen. Für Portugal wird ein Produktionsrückgang von 22 % vorausgesagt; laut OIV haben dort die Witterungsbedingungen den Befall der Reben mit Mehltau begünstigt. In Griechenland wird eine Abnahme der Weinmenge um 15 % erwartet.

In den bedeutendsten Erzeugerländern außerhalb Europas wird die Produktion der Winzer laut OIV zumindest jeweils über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre liegen. In den USA wird mit 23,9 Mio hl aber voraussichtlich etwas weniger Wein als im Vorjahr erzeugt; für Brasilien wird ein deutlicher Rückgang um 17 % auf 3,0 Mio hl erwartet. Argentinien wird seine Weinmenge laut Schätzung um 23 % auf 14,5 Mio hl steigern, und für Chile rechnet die OIV mit einer gegenüber 2017 um 36 % höheren Produktion von 12,9 Mio hl.

In Südafrika lässt der Weinorganisation zufolge eine Dürre den Rückgang der Weinproduktion um 12 % auf 9,5 Mio hl erwarten; das wäre das niedrigste Produktionsniveau seit 2012. In Australien wird die diesjährige Weinmenge auf 12,5 Mio hl oder 9 % unter der des Vorjahres veranschlagt; für Neuseeland beläuft sich die Schätzung auf 3,0 Mio hl, was 3 % weniger als 2017 wären.

AgE