Jean Ulmanns Standortbestimmung brachte es auf den Punkt, als er vergangenen Donnerstag an der DV die Aufgabe von Gallo Suisse mit einer Ballonfahrt verglich: Den Witterungen sei man ausgeliefert, doch es gelte Turbulenzen zu vermeiden.

Dass dabei Ingenieure zwar viel berechnen und voraussagen könnten sei klar, doch müsse die Basis mit ihrer Erfahrung mit einbezogen werden. Der Seitenhieb auf Administration und Vermarkter konnte dabei nicht überhört werden. «Dass es besser wird, glauben nur Optimisten, dass es schlechter wird, dürfen wir nicht zulassen».

Neue Vorstandsmitglieder und ein paar Baustellen

Die Delegierten haben ausserdem neue Vorstandsmitglieder gewählt: Karin Frederiks, André Hodel und Martin Rüegg.

Daniel Würgler präsentierte in Zusammenarbeit mit Willy Neuhauser die neue Vermarktungskampagne. Während bis jetzt vor allem die glücklichen Schweizer Hühner betont wurden, wird neu der Fokus auf die Realität der Eierproduktion gelegt. Ein erster Schritt in diese Richtung konnte schon an der diesjährigen BEA gemacht werden. Dass dabei auch Problemthemen wie Salmonellen, männliche Legehennenüken und Althennen nicht weggelassen werden dürfen, sei klar.

Widersprüchliche Agrarpolitik

Zum Thema Agrarpolitik äusserte sich das Vorstandsmitglied Bruno Stadelmann. Druck sei von allen Seiten wahrnehmbar. Trinkwasserinitiative, Pestizide, Umwelt- und Ressourcenschutz, sowie die Raumplanung und irrationelle Konsumentenwünsche würden die Zukunft nicht einfacher machen.

Für einige Lacher sorgte die Formel zur Abstandberechnung zu Grundwasserquellen von Agroscope. Unnachvollziehbares Fachchinesisch für Eingeweihte, die stark an die Einführungsworte von Jean Ulmann betreffend Ballonfahrten erinnerte.

mr