Am 1. September hat Frankreich Schlagzeilen gemacht, als es als erstes Land Europas sämtliche Neonicotinoide verboten hat (wir berichteten). Nun nimmt der Druck weiter zu. Diese Woche haben Aktivisten mit Unterstützung des politisch schwergewichtige Satiremagazin Charlie Hebdo (bekannt geworden durch den tödlichen Anschlag von Islamisten) einen Appell gegen Pestizide lanciert.

Die Aktion läuft unter dem Namen "Wir wollen Mohnblüten" ("Nous voulons des coquelicots"). Die Blume wurde als Symbol gewählt, um den Kampf gegen synthetische PSM. Die Mohnblüte wird nun auf allerlei Marketingartikel aufgedruckt, versehen mit dem Zusatz "Stop Pesticides" (s. Bild).

Im Aufruf steht unter anderem: "Wir kennen unser Land nicht wieder. Die Natur ist entstellt, ein Drittel der Vögel ist in 15 Jahren verschwunden, die Hälfte der Schmetterlinge in 20 Jahren, die Bienen und die Bestäuber sterben". Der Aufruf mündet in der Forderung nach einem Verbot aller synthetischer PSM mit dem Schlusssatz: "Genug geredet, jetzt braucht es Taten."

Dem Aufruf ist Erfolg bis anhin einiger Erfolg beschieden, weniger als eine Woche nach der Lancierung verzeichnet man gemäss der Initianten knapp 113'000 Unterschriften. Das Ziel sind fünf Millionen innert zwei Jahren.

akr