Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) rechnen zum Start der Druscharbeiten mit einem Rückgang der Getreide- und Ölsaatenernte um jeweils 6% auf 273,8 Mio t beziehungsweise 31,5 Mio t.  Für die Einbussen machen die Dachverbände die extremen Witterungsbedingungen verantwortlich. Aufgrund dessen werde eine besonders «schwierige Marktlage» erwartet.

Trockenheit teilweise «verheerend»

Laut dem Vorsitzenden der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe «Getreide», Max Schulman, sind vor allem Landwirte in Deutschland, Polen, Skandinavien und dem Baltikum von einer anhaltenden Trockenheit mit «verheerenden Ausmassen» betroffen. Dagegen hätten Bauern in einigen Länder Südeuropas, so in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich, wiederum mit Überschwemmungen zu kämpfen, berichtete der Finne gestern in Brüssel.

COPA/COGECA zufolge spiegelt sich die erwartete kleinere EU-Getreideernte vor allem beim Weizen wider. Für Weichweizen sagen die beiden Dachverbände eine Abnahme der Produktion im Vergleich zu 2017 um fast 12 Mio t oder 8 % auf 131,1 Mio t. Den Weichweizenanbau haben die Landwirte um gut 2% eingeschränkt.

Der Vorsitzende der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe «Ölsaaten», Arnaud Rousseau, berichtete zur EU-Rapsernte, dass diese mit voraussichtlich 20,2 Mio t um 1,6 Mio t oder 7,6% kleiner ausfallen werde als im vergangenen Jahr. Erneut zeigte sich der Franzose besorgt über verstärkte Einfuhren von Palmöl zur Herstellung von Biokraftstoffen sowie über die wieder gestiegenen Biodieselimporte. Biotreibstoffe aus europäischen Ackerkulturen gingen mit der Produktion eiweissreicher Koppelprodukte einher, die gerade in der Tierfütterung wichtig seien. Rousseau appellierte zum wiederholten Mal an die EU-Kommission, Ausgleichszölle speziell für Biodieselimporte aus Argentinien zu verhängen.

AgE