Drei Patienten sind Deutschland sind an den Folgen einer Viruserkrankung gestorben, die bisher nur bei Tieren beobachtet wurde, wie «Die Welt» berichtet. Sie hatten eine Gehirnentzündung, die höchstwahrscheinlich durch das klassische Bornavirus ausgelöst worden sei, so Wissenschaftler. Es dürfte sich um die ersten gesicherten Bornavirus-Nachweise beim Menschen überhaupt handeln.

Bekannt bei Pferden und Schafen

Bei Pferden sind Infektionen mit dem Bornavirus seit mehr als 100 Jahren bekannt - mit Gehirnentzündungen als möglicher Folge. Symptome sind Bewegungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten. Oft endet das Virus tödlich. Es ist auch von Schafen bekannt. Ausserdem weiss man, dass sich der Erreger in Deutschland in Feldspitzmäusen vermehrt und von ihnen ausgeschieden werden kann. Der Weg zum Menschen ist laut Artikel unklar.

Generell trete das Virus selten auf, in abgegrenzten Gebieten in Ost- und Süddeutschland sowie Teilen Österreichs, Liechtensteins und der Schweiz.

Über transplantierte Organe angesteckt

Zwei der Patienten haben sich mit hoher Sicherheit über transplantierte Organe des gleichen Spenders angesteckt. Es handle sich dabei um einen sehr seltenen Einzelfall. Der dritte Todesfall steht nicht mit der Transplantation in Zusammenhang - Details zu diesem Fall wurden nicht bekannt.

jw