Die Familie Vivaqua erfuhr kürzlich über einen TV-Bericht von den Plänen der SBB. Bis 2026 soll in Arbedo-Castione TI auf 150'000 Quadratmetern das neue Werk für den Fahrzeugunterhalt entstehen. Das nötige Land, welches der SBB zum Teil nicht selbst gehört, soll über Enteignungen geholt werden.

«Herzlos am Schreibtisch beschlossen»

Der Kleinbauer und ehemalige Gastarbeiter Damiano Vivacqua erkennt auf dem Lageplan des Bauprojekts auch seine 8000 Quadratmeter grosse Liegenschaft, wie der «Blick» online berichtet. Am nächsten Tag flatterte dem Rentner dann der offizielle Brief der SBB ins Haus. Am 14. Juni würden die Betroffenen an einem Informationsabend über das weitere Vorgehen informiert.

«Das wurde herzlos am Schreibtisch beschlossen, die SBB nehmen uns einfach den Hof weg», so Damiano Vivacqua gegenüber dem Newsportal. «Ich habe jahrelang zehn Stunden am Tag auf dem Bau geschuftet, um uns dieses kleine Paradies zu schaffen.»

Verweis auf Evaluierungsprozess

Die SBB verweist gegenüber der Zeitung auf einen längeren Evaluierungsprozess. «Selbstverständlich nehmen die SBB die Anliegen und Argumente der Tessiner Bauern ernst», lässt sich Sprecher Reto Schärli zitieren.

Der Tessiner Bauernverband kritisiert das Vorgehen der SBB in einer Medienmitteilung.

jw