Graublau, fast wie ihr Edelweisshemd, strahlen die Augen von Daniela Thalmann unter ihren kurzen Haaren hervor. Eine silberne Halskette aus Edelweissen komplettiert das Bild der sympathischen jungen Bäuerin. Auf rund 1000 Metern Höhe, abseits vom Dorf Marbach, lebt sie mit ihrem Mann Markus. Der Fahrplan des jungen Betriebsleiterpaares war sportlich: 2011 startete der Hausneubau, begonnen hatte ihre Beziehung erst ein Jahr zuvor.

Schlag auf Schlag

"Ich war 19 Jahre alt und wir frisch ein Paar. Da war es schon speziell, zusammen ein Haus zu planen und einzurichten", schmunzelt die Entlebucherin. Im 2012 konnte das neue Heim bezogen werden, ein Jahr später absolvierte Markus Thalmann erfolgreich die Meisterprüfung. Vor zwei Jahren erklomm auch Daniela Thalmann eine weitere Stufe auf der beruflichen Leiter und durfte sich fortan Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis nennen. Und auch privat ging es einen Schritt weiter: Das Paar gab sich das Ja-Wort. Die Bäuerin arbeitete bis anhin zu 80 Prozent in ihrem Lehrberuf Bäckerin/Konditorin, ihr Mann auf Stundenbasis als Landmaschinenmechaniker. "Das funktioniert dank Mithilfe der Schwiegereltern und flexiblen Arbeitgebern wunderbar", erklärt die 26-Jährige. Irgendwann dazwischen flammte bei der Bäuerin eine frühere Faszination wieder auf. Sie lacht: "Das war reiner Zufall." Das Brandmalgerät, das sie sich als Kind zu Weihnachten gewünscht hatte, schien längst vergessen, bis es ihr wieder in die Finger geriet.

Missen weckten Faszination

Was die kindliche Motorik nicht hinbekommen hatte, gelang ihr nun und die Freude wuchs. Es entstanden erste Übungsstücke, Geschenke und einzelne kleine Aufträge. An ihr erstes grosses Projekt erinnert sich Daniela Thalmann gerne. Auf dem Küchentisch liegt ein grosser, hölzerner Einband mit Fotos ihrer bisherigen Werke, natürlich eigens kunstvoll beschriftet. Stolz zeigt sie auf die Holztafeln, die an der Amtsschau Marbach 2013 für die Missen vergeben wurden: Keine anonymen Kuhköpfe sind dort zu sehen, sondern ein lebendiges Abbild der jeweiligen Gewinnerin. Die Schrift habe sie im Voraus angefertigt und an der Schau die siegreichen Kühe fotografiert. "Dann habe ich eine Woche lang an den Bildern gearbeitet, um sie rechtzeitig auf den Züchterabend hinzubekommen", erinnert sich die künstlerisch begabte Bäuerin.

ag

Ausführlicher Artikel in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 16. Februar.

Mehr über die Arbeiten der Bäuerin unter www.holz-leder.ch.