Anfang November thematisierte die «Sonntagszeitung» Suizide in der Landwirtschaft. Toni Gysin aus Arisdorf BL fiel aus allen Wolken, als er den Artikel las. «Man denkt immer, Landwirt ist doch der schönste Beruf auf der Welt», sagt Gysin am Telefon und fügt an: «dass es so dramatisch ist, habe ich nicht erwartet.»

Hofkonflikt.ch nicht aktuell

Nachdem er den Artikel gelesen hat, besucht er die erwähnte Website hofkonflikt.ch. Er stellt fest, dass es wenig aktuelle Beiträge zum Thema auf der Website gibt und schreibt in einem Kommentar zum Artikel: «Die Hilfe, die den gefährdeten Landwirten geboten wird, scheint allerdings nicht sehr professionell zu sein: Der neuste Eintrag auf der von Ihnen erwähnten Seite Hofkonflikt.ch datiert vom 22.6.2017.»

Individuelle Unterstützung

Auf die Kritik angesprochen, sagt Franziska Feller: «Jede Person hat ihre eigene Geschichte und braucht auch dementsprechend die passende Unterstützung. DIE Lösung im Generellen gibt es nicht.» Als Geschäftsführerin und Präsidentin Netzwerk Mediation im ländlichen Raum betont sie, dass jedoch bei akuter Suizidgefahr für die betroffene Person als auch deren Umfeld dringendst medizinische oder psychologische Hilfe gesucht werden muss. Unbedingt Hilfe suchen Mediationen können einen Teil zur Prävention von Suiziden oder auch als zusätzliche Begleitung von Systemen mit suizidgefährdeten Personen beitragen; etwa indem Betroffene und ihr Umfeld in der Veränderung von schwierigen Situationen unterstützt werden.

Mediation hilft

Feller spricht von einer Überforderungssituation, die oft gelöst werden müsse, um eine langfristige Entspannung der Situation zu erreichen. Die Mediation, der runde Tisch, an dem alle Betroffenen teilnehmen, ist ihrer Meinung nach ein geeignetes Mittel dafür. Oft braucht es laut Feller jedoch auch da zusätzliche Unterstützung von medizinischen, psychologischen oder auch anderen Fachpersonen.

Grundsätzlich gelte in jeder Krisensituation, Hilfe zu holen. «Alle Fachstellen sind darauf ausgebildet, die Anrufenden dahingehend zu beraten, dass sie die passende Unterstützung kriegen», so Feller weiter.

hja

Weitere Informationen: www.hofkonflikt.ch