Zwei Themen dominierten die diesjährige Generalversammlung des Freiburgischen Bauernverbandes (FBV) am Mittwoch: Die Dürre und der damit verbundene Wassermangel im letzten Sommer, sowie die Weiterentwicklung der Agrarpolitik ab 2022 (AP 22+). Sowohl der Jahresbericht des Präsidenten Fritz Glauser, wie auch derjenige des Direktors Frédéric Ménétrey, behandelten die beiden Themen ausführlich.

Agrarpolitik ist kräfteraubend

Der Präsident stellte sich die Frage, was ihn mehr beschäftigen würde; die Klimakapriolen oder die Landwirtschaftspolitik. Ganz klar sei die Agrarpolitik viel kräfteraubender. Dabei bemängelte er die Umsetzung des Volksauftrages, die Ernährungssicherheit auf Basis einer nachhaltigen einheimischen Produktion zu verstärken. Auch würden die neuen Ideen nicht zu einer administrativen Vereinfachung führen, im Gegenteil. Die Lockerung des bäuerlichen Boden- und Pachtrechts sowie die zwei anstehenden Volksinitiativen «sauberes Wasser» und «pestizidfreie Produktion» machen ihm auch Sorgen.

Höhere Kosten

Der Direktor des FBV, Frédéric Ménétrey, ging des Weiteren auf den kantonalen Richtplan (besserer Schutz der Fruchtfolgeflächen und die Abnahme der Landschaftszersiedelung), die ökologischen Netzwerke (Unterstützung durch den Kanton) und die Berufsbildungskommission/Kommission für überbetriebliche Kurse in der Landwirtschaft ein. Zudem würde im Moment intensiv an einer Verbesserung der Kostenstrukturen betreffend landwirtschaftlicher Maschinen gearbeitet. Diesbezügliche Kosten lägen im Kanton Freiburg zirka 500 bis 600 Franken höher als im Durchschnitt des Landes, war zu vernehmen. Auch der Kampf gegen den Wassermangel beschäftige den Verband. Lösungsansätze sehe man in der Ebene in den Seen als Wasserspeicher, in den Bergen in einer Analyse der Ressourceneffizienz.

 Martin Rihs