Der bernische Grosse Rat will nichts wissen von einem härteren Vorgehen gegen den Wolf. «Das ärgert die Vertreter der Schafhalter im Parlament, welche den Wolf zum Teil am liebsten abgeschossen sähen.» Das schreibt das «Bieler Tagblatt». Thomas Knutti forderte in der im Herbst 2017 eingereichten Motion eine Beschränkung und Regulierung des Grossraubtierbestandes sowie eine generelle Lockerung des Wolfsschutzes.

Herdenschutz fördern

Für Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann habe noch kein Wolf Menschen konkret gefährdet. Daher sei ein Abschuss ungerechtfertigt. «Wir müssen im Herdenschutz mehr machen», zitiert das «Bieler Tagblatt» Ammann. In der Verwaltung sei eine neue Stelle geschaffen worden, wodurch die Tierhalter künftig besser unterstützt werden könnten. Schafhalter wie Ueli Gfeller (SVP) gaben zu bedenken, dass Herdenschutz nicht in jedem Gelände funktioniere.

Kompetenz liegt beim Bund

Die Motion wurde vom Grossen Rat deutlich abgelehnt. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil Regierungsrat Ammann mehrfach darauf hinwies, dass streng geschützte Tiere wie Wolf und Luchs in die Kompetenz des Bundes fallen würden, mutmasst das «Bieler Tagblatt». Eine allfällige Lockerung des Wolfsschutzes müsste demnach von den eidgenössischen Räten beschlossen werden.   

aw