Bulgarien ist bisher von einem ASP-Ausbruch verschont geblieben, doch im Nachbarland Rumänien hat es dem Tierseuchenmeldesystem (ADNS) der Europäischen Union zufolge 2018 bereits mehr als 400 Nachweise der Tierseuche gegeben; einige Ausbrüche waren nur rund 60 km von der bulgarischen Grenze entfernt.

Bulgariens Landwirtschaftsminister Roumen Porozhanov erklärte, dass viele Massnahmen zur Vermeidung einer ASP-Einschleppung ergriffen würden. Dazu zähle neben dem Drahtzaun beispielsweise auch die Einrichtung von Desinfektionsstellen an drei Grenzübergängen, wo aus Rumänien kommende Fahrzeuge gereinigt würden.

Polen baut nun doch keinen Zaun

Polen hatte vergangene Woche indes angekündigt, seinen Plan zur Errichtung eines mehr als 1 000 km langen Wildschweineschutzzaunes an der Grenze zur Ukraine fallen zu lassen, weil dieser auf solch einer langen Strecke ineffektiv sei.

Bulgarien kämpft nicht nur gegen eine Einschleppung der ASP, sondern auch gegen die „Pest der kleinen Wiederkäuer“, die im Juni im südöstlichen Grenzgebiet zur Türkei erstmals auf dem Gebiet der Europäischen Union ausgebrochen ist. Die Seuche soll mit einem aus der Türkei geschmuggelten Tier gekommen sein. Die Behörden haben die Keulung von mehr als 4000 Schafen und Ziegen angeordnet, was zu erheblichen Protesten der Bauern geführt hat.

Der hoch ansteckende Erreger der anzeigepflichtigen Tierseuche ähnelt stark dem Rinderpestvirus und kann zu Verlustraten von bis zu 90% führen. Sollte die Seuche nicht unter Kontrolle gebracht werden, droht Bulgarien ein Ausfuhrstopp für Schaf- und Ziegenprodukte.

AgE