Der Umsatz stieg 2017 insgesamt um rund 11% auf 2,65 Mrd CHF. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von 9,4%, wie der Zürcher Landmaschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbauer am Mittwoch mitteilt. Der Auftragseingang wuchs um 20% auf 2,87 Mrd CHF, und stieg bereinigt um 18%. Der Auftragsbestand lag per Ende Jahr mit 960 Mio CHF um 32% über dem Wert von Ende 2016. Damit hat Bucher die Erwartungen der Analysten sowohl bei Umsatz und Auftragseingang leicht übertroffen.

Höhere Nachfrage bei Kuhn

Die Nachfrage nach Produkten von Bucher Industries habe markant zugelegt, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die bereits Ende 2016 gestiegenen Preise in der Milch- und Viehwirtschaft seien 2017 auf gutem Niveau stabil geblieben und hätten zu einer Erholung des Marktes für Landtechnik (Kuhn Group) geführt.

Der Umsatz (+16% auf 1,08 Mrd CHF) in dieser grössten Division und der Auftragseingang (+22%, 1,14 Mrd) legten deutlich zu. Aufgrund der volatilen und tiefen Preise im Ackerbau seien die Landwirte in Nordamerika bei Investitionen zurückhaltend geblieben. Der wichtige Markt Frankreich hatte noch immer mit den Folgen der schlechten Ernten im Vorjahr zu kämpfen. Ansonsten habe sich Europa positiv entwickelt. Für 2017 rechnet Kuhn Group aufgrund höherer Materialkosten und der Entwicklung in Nordamerika nur mit einer leicht höheren Betriebsgewinnmarge.

Konjunktur belebt Nachfrage bei Kommunalfahrzeugen

Die Kommunalfahrzeuge (Bucher Municipal) haben von konjunkturellen Verbesserungen und den damit verbundenen Investitionen der Städte und Kommunen profitiert. Hier stieg der Auftragseingang (+28%, 486 Mio CHF) klar stärker als der Umsatz (+9,4%, 426 Mio). Die Nachfrage in Europa habe sich erholt und auch in Australien habe sich die Konjunktur erholt und zu Investitionen in den Unterhalt von Infrastruktur geführt. Nach dem Abschluss der Konzentration der Kehrfahrzeugproduktion in Lettland und Grossbritannien sei seit dem vierten Quartal wieder die volle Produktionskapazität ausgeschöpft worden. Die Betriebsgewinnmarge dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern.

Der Markt von Bucher Hydraulics (Umsatz +15%, 546 Mio) habe sich sehr erfreulich gestaltet und auch die Betriebsgewinnmarge wird höher gesehen. Die Nachfrage nach hydraulischen Lösungen und Komponenten sei in fast allen Regionen gewachsten, vor allem in Deutschland, Nordamerika und China.

Emhart Glass mit Nachfrage aus Schwellenländern

Emhart Glass habe in den Schwellenländern wieder vermehrt Anfragen für Anlagen zur Glasformung erhalten. Während der Umsatz aufgrund des Projektgeschäfts mit +2,8% auf 381 Mio CHF nur leicht stieg, verbuchte der Auftragseingang (+28%, 449 Mio) einen steilen Anstieg. Mexiko habe seine Kapazitäten für die Bierherstellung ausgebaut und in China zeichne sich eine Erholung auf tiefem Niveau ab. Die Betriebsgewinnmarge dürfte belastet von zusätzlichen Massnahmen beim chinesischen Joint Venture leicht unter dem Vorjahr liegen.

Bei Bucher Specials stieg der Umsatz um 3,1% auf 272 Mio, während der Auftragseingang um 4,8% auf 275 Mio sank. Bucher Unipektin und Bucher Vaslin hatten mit ungünstigen Wetterbedingungen zu kämpfen, welche die Nachfrage ihrer Kunden nach Fruchtsaftpressen bzw. Weinproduktionsanlagen spürbar dämpften. Die Marge wird auf Vorjahr erwartet.

Für das laufende Jahr 2018 geht der Konzern von einem mehrheitlich positiven Marktumfeld aus und das Management rechnet mit einer Steigerung des Umsatzes und einer höheren Betriebsgewinnmarge.

Das detaillierte Jahresergebnis 2017 wird am 6. März vorgelegt.

awp