Die schönsten und besten Braunviehkühe Graubündens wurden am 3. Februar in elf Abteilungen einem grossen Publikum vorgeführt. Richter Enrico Bachmann, Seewen SO, hatte keine leichte Aufgabe. Alle Tiere präsentierten sich in bester Form, gestylt, auf Hochglanz poliert und mit vollen, aber nicht überladenen Eutern.

Mimosa fiel schon früh auf

Bereits im Stall fiel Glenner Mimosa der Gebrüder Lötscher auf: Nicht ganz so gestylt, sondern nur geputzt und geschoren. Die einen wurden deshalb auf sie aufmerksam, andere erkannten die Qualitäten dieser Kuh, die nicht speziell hervorgestrichen werden mussten. Im Ring gewann Glenner Mimosa die Abteilung 9, vor Amari Aurelia von Hans Valär-Pollett und Georg Milka von Renzo Blumenthal.

Keine einfache Entscheidung

Für die Champion-Wahl traten alle Abteilungssiegerinnen an. Enrico Bachmann war von den aufgeführten Kühen begeistert. Trotzdem musste er sechs aus dem Ring schicken, denn nur eine konnte Champion werden. Die Auswahl aus den Top fünf war sicher nicht einfach. Bachmann entschied sich für Glenner Mimosa als Champion, Vize-Champion wurde Jongleur Jessy. Salomon Salome von Florian und Silvia Schamaun wurde Mention honorable.

Jongleur Jessy noch immer in Topform

Beim Schöneuterwettbewerb ältere Kühe landete Jongleur Jessy von Christian Beeli auf dem ersten Platz, vor Glenner Mimosa und Jongleur Gina von Georg Florin. Die zwölfjährige Jongleur Jessy zeigte sich von ihrer besten Seite.

Bei den jüngeren Kühen gewann Edinburgh Lina von Adrian Arpagaus den Schöneuter-Wettbewerb. Zweite wurde Nescardo Niala von Carli Tuor, den dritten Platz belegte Biver Ivana von René Schawarz. Rinder-Champion wurde Edinburgh Lina, vor Nescardo Niala und Biver Tara von Christian Beeli.

Christian Beeli zum sechsten Mal Betriebsmeister

Betriebsmeister wurde jener Betrieb, welcher während der Ausstellung am meisten Punkte sammeln konnte. Dieses Jahr war es Christian Beeli. Bereits zum sechsten Mal konnte er am Bündner Braunviehtag den Titel entgegennehmen.

Bereits die jungen Kühe in den ersten Abteilungen begeisterten nicht nur das Publikum, sondern auch Enrico Bachmann. Je älter die Kühe wurden, desto eindrücklicher seien die aufgeführten Tiere geworden - eine Steigerung während des ganzen Tages, bis zur Champion Wahl.

Keine überladenen Euter

Weil die zurzeit beste Ausstellungskuh Jongleur Elisa von Adrian Arpagaus fehlte und sehr viele tolle Kühe an der Ausstellung teilnahmen, stiegen die Chancen der anderen, die begehrten Titel zu holen. Die Kühe wurden top gestylt, die vollen Euter glänzten, die Venen traten hervor. 

Die Kühe wurden von einer Tierärztin und zwei Experten immer wieder bezüglich Wohlbefinden kontrolliert. Bei wenigen Tieren wollten die Besitzer selbst noch etwas Milch ablassen, denn je länger die Ausstellung dauerte und Top-Kühe nochmals in den Ring geführt wurden, desto mehr erhöhte sich der Euterdruck. 

Bei solch grossen Ausstellungen, welche mit Hochleistungssportanlässen verglichen werden können, wird bei den Teilnehmern bis an die Grenzen gegangen. Doch die Grenzen dürfen nicht überschritten werden, dessen war man sich in Cazis im Klaren.          

Vrena Crameri-Daeppen