Die diesjährige Hauptversammlung von gestern Dienstag war für Herbert Schär eine denkwürdige. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren wurde er zum Thurgauer Co-Präsidenten gewählt – und zwar am selben Ort wie er nun seinen Rücktritt bekannt gab: im Saal Refental der ehemaligen Forschungsanstalt Tänikon.

Mehr Frauen als Männer im Vorstand

Herbert Schär hat sich in der Bioszene einen Namen gemacht, weil er auf reduzierte Bodenbearbeitung setzt und seit Jahren vollständig auf den Pflug verzichtet. Viele seiner Maschinen hat er dafür selber umgebaut. Sepp Sennhauser, St. Galler Co-Präsident, zollte seinem Kollegen viel Respekt: «Herbert war immer die Ruhe selbst. Was er gesagt hat, war gut überlegt und hatte Hände und Füsse.»

Peter Schweizer, seit 2016 im Vorstand, wurde zum neuen Thurgauer Co-Präsidenten gewählt. Er wird zugleich Delegierter von Bio Suisse. Die Lücke, die im Vorstand entsteht, konnte mit Karin Mengelt gefüllt werden. Der Vorstand informierte zudem darüber, dass Jenifer van der Maas neu im Team der Fachstelle Bioberatung am BBZ Arenenberg ist.

Ganzes Vereinsgebiet berücksichtigen

Abgesehen von diesen personellen Änderungen gaben die statutarischen Geschäfte kaum Anlass zu Diskussionen. Kassier Melchior Knaus konnte eine Jahresrechnung mit einem Gewinn von 11'000 Franken präsentieren. Damit steigt das Eigenkapital auf 100'000 Franken. Fürs laufende Jahr ist ein Verlust von 14'000 Franken budgetiert. Dies unter anderem, weil Bio Ostschweiz dieses Jahr einen Auftritt an der Wega plant. Die Wega findet wie der Ostschweizer Biomarkt in Weinfelden statt.

Aus der Versammlung kam daher der Wunsch auf, dass man bei der Teilnahme an Märkten und Messen auch das übrige Vereinsgebiet berücksichtigt. Sennhauser ermunterte die Biobäuerinnen und Biobauern, mit ihren Vorschlägen an den Vorstand heranzutreten.

Soll Tänikon Bio werden?

Nach der ordentlichen Hauptversammlung nahm Martin Huber, Direktor des BBZ Arenenbergs, die Biobäuerinnen und Biobauern mit auf einen Rundgang durch das Areal der Swiss Future Farm. Dabei sorgte die Forderung der Bioproduzenten, dass man den Landwirtschaftsbetrieb oder einen Teil davon auf Bio umstellten soll, für angeregte Diskussionen. Den Bericht dazu lesen Sie in der BauernZeitung Ostschweiz und Zürich vom 16. Februar.

sgi