«Kauft heute Kühe, ab Freitag regnet es in Strömen und im Herbst wächst viel Futter für eure Kühe», mit diesen Worten eröffnete der Gantrufer Andreas Aebi die Auktion am Mittwoch dieser Woche.

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Zuerst wurden die F1-Fleischrinder in den Ring geführt. Hier harzte die Auktion etwas, viele Tiere verliessen den Ring ohne Gebot. Am Ende betrug der Durchschnittspreis für die 16 F1-Fleischrinder 3344 Franken.

Das Milchvieh verkaufte sich besser, als man wegen der aktuellen Trockenheit befürchtet hatte. Die 27 Fleckkühe und -rinder galten im Schnitt 3367 Franken, die 24 Holsteinkühe und -rinder 3331 Franken und die neun Braunviehkühe und -rinder 3378 Franken. Wenn man nur das Milchvieh mit dem letzten Jahr vergleicht, verliessen alle Tiere den Platz teurer als 2017, als noch viel mehr Futter in den Scheunen lagerte.

Gründe für gute Nachfrage

Warum verkauft sich Milchvieh viel besser, als wegen der Sommertrockenheit befürchtet wurde? Dafür gibt es Gründe:

  • Zuchtviehmangel: Offenbar werden 50% aller Besamungen mit Fleischrassen gemacht. Jetzt fehlen auf vielen Milchviehhöfen die jungen Zuchtrinder.
  • Viehbestand tief: Im Trockenjahr 2003 zählte man 1 570 178 Rindvieh aller Altersstufen. 2018 per 30. Juni 1 492 460, das sind 77 718 Stück weniger Rindvieh, die Futter fressen.
  • Trockenheit regional: In der Nordwestschweiz war die Trockenheit 2003 viel schlimmer, als 2018. Heuer wuchs in der Nordwestschweiz das Futter bis Juni, zum Teil sogar bis Mitte Juli.

Was hingegen auf dem Auktionsplatz unter den Bauern auf Unverständnis stiess, waren die zwei folgenden Tatsachen: Der Preissturz der Schlachtkühe von Fr. 8.20 auf noch sieben Franken in den Schlachthöfen in der aktuellen Woche.

Und dass trotz schweizweiter Trockenheit für den laufenden August noch 800 Tonnen Kühe in Hälften zum Import bewilligt wurden.

Diese Kuhhälften werden seit dem 6. August importiert. Und dies in einer Woche, in der Proviande auf den öffentlichen Märkten nur 800 Kühe versteigerte und weitere 1400 Schlachtkühe zurückstellte, welche die Bauern auch verkaufen wollten.

Was Markus Zemp, Präsident Proviande, dazu antwortet erfahren Sie in der gedruckten Ausgabe der BauernZeitung vom 10. August.