Aktuell läuft in vielen Kantonen der Zentralschweiz und Aargau die Datenerhebung. Allzu viele Änderungen gibt es bekanntlich nicht für das Landwirtschaftsjahr 2018. Eine Ausnahme betrifft für einmal die Schweinehalter, viele davon im Kanton Luzern. Beim neuen Ressourceneffizienzprogramm (REB) können sich interessierte Betriebe für die "Stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen" anmelden.

Ein schöner Zustupf

Da die Anmeldungen noch laufen, gibt es noch keine Zahlen und Tendenzen von offizieller Seite. Futtermühlen und Landwirtschaftsbeauftragte gehen aber davon aus, dass die Mäster, vor allem diejenigen, die eine "einfache" Fütterung haben, also das Mischfutter fixfertig einkaufen, im hohen Mass mitmachen. Für reine Zuchtbetriebe hingegen ist die Situation etwas anders. Hier könnten die maximalen 11 g Rohprotein eine zu hohe Hürde darstellen. Ein professioneller Mäster ist Jakob Tschopp vom Lindenhof, Mauensee. Nebst Ackerbau (insgesamt knapp 25 ha LN) produziert er CNf-Schweinefleisch mit 650 Mastplätzen. "Der Futtermittelberater hat mich früh auf das Programm aufmerksam gemacht", sagt der 53-Jährige. Mit seinen rund 100 GVE, multipliziert mit den 35 Franken, wird Tschopp vom neuen Bundesprogramm mit rund 3500 Franken honoriert. Ein schöner Zustupf. Trotzdem macht Tschopp klar: "Sollten die Leistungen deswegen in der Mastauswertung abnehmen, ist schnell wieder fertig damit." Mit seiner Flüssigfütterung (4 mal täglich in den Trog, Schotte von der Käserei Kaltbach und eigener Mais) ist er aktuell bei rund 830 g Tageszuwachs, einer Futterverwertung (kg/kg) von 2,67 und einer Mastdauer von 103 Tagen.

Phasenfütterung optimiert

Von einer Verschlechterung ist in seinem Fall nicht unbedingt auszugehen. Die Anpassungen in seiner bis anhin erfolgreichen Fütterung sind so gross nicht. Der kontinuierlich bestossene Mastbetrieb fütterte bereits in Phasen, deren Dauer wird jetzt aber nochmals angepasst. Mit der Optimierung der drei Phasen sank der Rohproteingehalt von 11,5 auf unter 11 g. Das Ausmastfutter bekommen die Mastschweine neu ein paar Tage früher. Die grossen Mengen Futter fressen diese bekanntlich gegen Ende der Mastdauer. Hier lässt sich am meisten sparen. Natürlich müsste die Ergänzungsfütterung weiterhin stimmen. Gemäss Fütterungsplänen sei der Bedarf der Schweine jedenfalls gedeckt. "In einem halben Jahr wissen wir mehr", sagt er vielsagend. Bei Leistungseinbussen sei das Programm schnell wieder gestorben, dazu ist der Beitrag zu gering.
Längerfristig möchte Tschopp noch mehr Mais in die Ration einbauen, um die Futterkosten weiter zu senken. Und seit sechs Monaten sind die Tiere in seinen 30er-Gruppen getrennt nach Geschlecht. Die Qualität seiner Schweine am Haken stimmt, die Magerfleischanteile passen in die Preismaske. Tschopp, der in der viel beachteten SRF-Sendung "Einstein – alles für die Sau!", eine gute Falle als Muster-Mastbetrieb machte, hat seinen Mastbetrieb in drei Etappen ausgebaut. 1998 stieg er bei CNf ein, 2004 hat er das Milchvieh verkauft und die Schweinehaltung ausgebaut. Und 2013 wurde der Vormaststall gebaut, einhergehend mit einer Bestandesvergrösserung. So schafft er Schweine und Ackerbau ohne zusätzliche Arbeitskräfte.

aem

Zusatzinformationen zu den Ressourceneffizienzbeiträgen bei Schweinen in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 23. Februar.