Feuchte Witterungsbedingungen mit einer Tagesdurchschnittstemperatur von über 10 °C begünstigen die Entwicklung des Kraut- und Knollenfäule-Erregers Phytophthora infestans, welcher ohne Gegenmassnahme die Kartoffelernte vollständig zerstören kann. Um Verlusten vorzubeugen, sind ständige Kontrollen und Bekämpfungsmassnahmen notwendig.

Tomke Musa von der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz empfiehlt daher folgende Bekämpfungsmassnahmen, die vorzugsweise kombiniert durchzuführen sind:

  • Anbaupause von mindestens 4 Jahren einhalten.
  • Zertifiziertes Pflanzgut und möglichst wenig anfällige Sorten verwenden (Schweizerische Sortenliste für Kartoffeln).
  • Pflanzgut zur Ertragssicherung vorkeimen lassen.
  • Durchwuchskartoffeln entfernen.
  • Kartoffelbestand regelmässig kontrollieren.
  • Befallnester (3 m Umkreis von Befallsherd) abflammen/entfernen.
  • Mögliche Krautfäule-Befälle unverzüglich bei Agroscope oder dem kantonalen Pflanzenschutzdienst melden.
  • Vorhersagemodelle wie «Phytopre» nutzen. Das kostenlose Online-Programm bietet Auskünfte über Witterungsbedingungen, aktuelle Infektionsherde und Behandlungsempfehlungen.
  • Erreger gezielt und termingerecht bekämpfen.