Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nach Auswertung der inzwischen im sechsten Jahr erhobenen Abgabemengendaten heute bekanntgab, ging die Menge in diesem Zeitraum von 1706 t auf 742 t zurück. Das entspricht einem Minus von 56 %. Von 2015 zu 2016 betrug der Rückgang 8%.

Das BVL wies zugleich darauf hin, dass die Menge der abgegebenen Antibiotika aus der Wirkstoffklasse der Fluorchinolone im Vorjahr trotz eines Rückgangs gegenüber 2015 leicht über dem Niveau von 2001 gelegen habe. Diese Antibiotikaklasse ist für die Therapie beim Menschen von besonderer Bedeutung.

Den Hauptanteil der 2016 insgesamt von pharmazeutischen Unternehmen und Grosshändlern an Tierärzte in Deutschland abgegebenen Antibiotika bildeten wie in den vergangenen Jahren Penicilline mit rund 279 t und Tetrazykline mit rund 193 t, gefolgt von den Polypeptidantibiotika und Sulfonamiden mit jeweils 69 t sowie Makroliden mit 55 t.

Von den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen eingestuften Antibiotikaklassen wurden im Vergleich zu 2015 etwas niedrigere Mengen abgegeben. Die Abgabe von Fluorchinolonen hat - wie im Jahr davor - weiter abgenommen, zeigt gegenüber dem ersten Erfassungsjahr 2011 aber immer noch eine Steigerung von 13%.

Agrarminister: Minimierungskonzept wirkt

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zeigte sich insgesamt zufrieden. „Unser Antibiotika-Minimierungskonzept wirkt“, erklärte der Minister. Trotz beachtlicher Erfolge arbeite man an einer weiteren Minimierung des Einsatzes von Antibiotika. Insbesondere die Anwendung sogenannter Reserveantibiotika müsse restriktiver werden. Voraussetzung dafür sei eine enge Zusammenarbeit von Veterinär- und Humanmedizin.

AgE