Volle Euter gehören zu einer Ausstellung dazu. Wann aber ein Euter übervoll ist, darüber wird in der Viehzuchtbranche seit längerem gestritten. Auf der einen Seite standen Tierschützer und besorgte Züchter, auf der anderen Seite die Ausstellungsveranstalter und die Zuchtverbände. Nachdem auch der «Kassensturz» über das Thema berichtete, einigten sich die Verbände darauf, eine standardisierbare Methode zu entwickeln, um den Euterfüllungsgrad mehr oder weniger zuverlässig bestimmen zu können. Den Auftrag für die Studie erhielt Adrian Steiner von der Vetsuisse-Fakultät der Berner Universität. Am Montagnachmittag hat Steiner nun die ersten Studienresultate publiziert.

Herr Steiner, Sie haben mit den Ergebnissen gezeigt, dass 23% der an den vier Schauen untersuchten Kühe überladen sind. 

Adrian Steiner: Wir haben gezeigt, dass 23% der Kühe einen positiven Ultraschallbefund hatten. Wir gehen davon aus, und wissen von früheren Untersuchungen, dass der positive Ultraschallbefund und zu viel Milch im Euter miteinander einhergehen. Ich möchte darauf hinweisen, dass unter den nachgewiesenen Euterödemen nicht alle hochgradig waren. Bei einem grösseren Teil handelte es sich um leichtgradige Ödeme.

Wenn an einer Viehschau ein Euterödem festgestellt wird, heisst das nicht automatisch, dass eine Kuh überladen ist?

Wir müssen alle anderen Gründe für ein Ödem ausschliessen können. Aufgrund der Literatur und mithilfe der erprobten Methoden wissen wir, dass man zwischen der Lokalisation von Euterödemen nach dem Abkalben und jenen, die an Viehschauen aufgrund einer Euterüberladung auftreten können, unterscheiden kann.

Interview Carmen Portmann und Hansjürg Jäger

 

Das komplette Interview mit Adrian Steiner finden Sie in der Printausgabe vom 27. Oktober.

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