"Rundschau" kritisiert Bauern, SBV und SMP kontern

"Palmöl in Schweizer Milch: Die Futtertricks der Bauern", titelt SRF seine Ankündigung für die "Rundschau" von heute abend (20.55 Uhr, SRF1). Die Milchbauern setzten Kraftfutter mit Palmöl ein, um aus ihren Hochleistungskühen noch mehr Milch herauszuholen. Die Schweizer Bauern haben letztes Jahr laut den Recherchen der rund 5000 Tonnen Palmöl verfüttert. Gleichzeitig bekämpfe der Bauernverband den Import von Palmöl aus den Regenwäldern Malaysias, so SRF auf seiner Webseite.

Mit Gegenvorschlag gegen Palmöl

Die Position der Bauern wird heute Abend SBV-Präsident Markus Ritter vertreten. Ritter hat sich bereits mehrmals prononciert gegen die Einfuhr des umstrittenen Palmöls aus Malaysia und anderen Produktionsländern geäussert. Er sieht in Litera d) des Gegenvorschlags zur Ernährungssicherheitsinitiative, der im September zur Abstimmung kommt ein patentes Rezept zur Unterbindung dieser Einfuhren. Dieser lautet wie folgt: "Zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln schafft der Bund Voraussetzungen für grenzüberschreitende Handelsbeziehungen, die zur nachhaltigen Land- und Ernährungswirtschaft beitragen."

Palmöl eine Randerscheinung

Bereits präventiv geäussert haben sich zur Sache die Schweizer Milchproduzenten (SMP). In einer Medienmitteilung vom Montag erklärten sie, dass das Palmöl in Schweizer Futtermitteln ohne weiteres durch heimisches Rapsöl ersetzt werden könnte (wir berichteten). Der Einsatz von Palmfett im Milchvieh-Futter sei im Übrigen - wenn überhaupt enthalten - mit 2 bis 4 Prozent eine Randerscheinung, so die SMP. Sie verweisen auch darauf, dass der grösste Teil der 32'000 importierten Tonnen Palmöl in die Lebensmittelindustrie und nicht ins Viehfutter fliessen.

akr